Wann lebten Neandertaler?
Neandertaler lebten in der Altsteinzeit. Die ersten Neandertaler gab es vor etwa 130.000 Jahren, also erst gegen Ende der Altsteinzeit, die ja schon vor 2,5 Millionen Jahren begann. Vor etwa 30.000 Jahren starben die Neandertaler aus. Siehe dazu auch den Zeitstrahl der Steinzeit!
Der Neandertaler - ein Steckbrief
Neandertaler galten lange als unsere dummen Vorfahren. Aber erstens sind wir als Homo sapiens gar nicht direkt mit dem Neandertaler verwandt und zweitens ist erwiesen, dass er ganz bestimmt nicht dumm war. Kräftig war er schon, das zeigen die Knochenfunde. So besaß er einen stärkeren Knochenbau und könnte heute locker als Gewichtheber durchgehen. Seine Größe betrug 1,60 Meter bis 1,70 Meter. Mit etwa 15 Jahren war der Neandertaler ausgewachsen.
Der Neandertaler und sein Aussehen
Der robuste Körper vom Neandertaler war gut an die Kälte angepasst, denn er lebte während der letzten Eiszeit. Er besaß starke Unterkiefer, eine große Nase und Wülste über den Augen. Die Schneidezähne wurden wohl neben den Händen als "Werkzeug" benutzt (Teeth as a tool, als Schraubstock und Zange).
Vermutlich konnte der Neandertaler auch sprechen, zumindest besaß er ein Zungenbein wie wir. Das Gehirn des Neandertalers war zwar ein bisschen größer als unseres, aber das war vermutlich eine Anpassung an die Kälte: Er brauchte mehr Nahrung als wir heute, vor allem aß er Fleisch. Durch das Eiweiß im Fleisch wuchs das Gehirn. Schlauer als wir war er also trotz des größeren Gehirns nicht.
Der Neandertaler und seine Lebensweise
Bei der Jagd nach Mammuts, Wollnashörnern und Höhlenbären ging es nicht immer ohne Verletzungen ab. Tatsächlich weisen viele Knochenfunde von Neandertalern Verletzungen auf. Oft verheilten selbst schwere Knochenbrüche wieder. Das war nur möglich, indem man sich untereinander half. In der Gruppe wurden die Verletzten gepflegt. Die Neandertaler waren also auch fürsorgliche, mitfühlende Menschen.
Wann und warum starb der Neandertaler aus?
Obwohl der Neandertaler gut an das Leben in der Kälte angepasst war, scheint das Sinken der Temperaturen letztendlich zu seinem Aussterben vor etwa 30.000 Jahren geführt zu haben. Homo sapiens war offenbar besser fähig, sich gegen die Kälte zu schützen.
Außerdem war Homo sapiens wohl besser in der Lage, einmal Gelerntes auch in anderen Situationen umzusetzen und anzuwenden. Er lebte in größeren Gruppen und hatte wohl mehr Erfolg im Kampf um die Jagdreviere. Außerdem vermehrte sich Homo sapiens schneller.
Wo lebte der Neandertaler?
Neandertaler lebten übrigens nicht nur im Neandertal! Das liegt in der Nähe von Düsseldorf. Dort fand man 1856 die ersten Knochen und nannte diese Art von Mensch dann danach Neandertaler. Neandertaler lebten aber in ganz Europa.
Begegneten sie eigentlich dem modernen Menschen, dem Homo sapiens? Das erfährst du unter Wie unterscheiden sich Neandertaler und Homo sapiens?