Wer waren die ersten Künstler?

    Kunst in der Steinzeit: Höhlenmalereien

    Höhlenmalereien und kleine Figuren sind die ältesten uns bekannten Kunstwerke. Sie stammen aus dem letzten Abschnitt der Altsteinzeit. Die ältesten Höhlenmalereien aus Europa sind 38.000 Jahre alt. Offenbar waren es Menschen der Art Homo sapiens, die da am Werk waren. Sie malten Bilder auf Felswände in Höhlen. Es waren also Felsbilder.

    Vermutlich hing das Malen und Schnitzen mit Kulten und Riten zusammen. Vielleicht wollte man das Jagdglück beschwören? Denn die Höhlenmalereien zeigen häufig Jagdtiere wie das Mammut.

    Berühmte Höhlenmalereien aus der Steinzeit hat man in Frankreich und Spanien gefunden, zum Beispiel in den Höhlen von Lasceaux, Altamira, Chavet oder La Marche.
     

    Steinzeitmalerei und Steinzeitbildhauerei

    Neben Steinzeitmalerei hat man auch kleine Skulpturen gefunden. Auch diese Figürchen, die z. B. aus Elfenbein gefertigt wurden, stellen häufig solche Tiere dar.

    Außerdem gibt es Figuren in Frauenform. Sollten sie die Fruchtbarkeit der Frauen beschwören? Denn zum Überleben der Sippe waren viele Kinder notwendig. Genau werden wir das aber wohl nie wissen.

    Mehr dazu erfährst du unter Was ist der Löwenmensch?

    Wer malte die Höhlenmalerei?

    Wer sich da in der Steinzeit künstlerisch betätigte, wissen wir ebenfalls nicht. Da die Werke aber von großen Fähigkeiten zeugen - so großen, dass man die ersten gefundenen Malereien für Fälschungen aus der Neuzeit hielt - wird wohl nicht jeder dort herumgemalt haben.

    Sicher waren die Künstler hoch angesehen und hatten eine besondere Stellung inne. Vielleicht waren es Schamanen. Das sind Menschen, die nach dem Glauben des Volkes in Kontakt zur Geisterwelt treten, die sich als Medizinmänner oder Zauberer betätigen.
     

    Wie wurde die Höhlenmalerei gemacht?

    Zum Malen benutzte man Holzkohle für Schwarz und Ockerfarben für Braun und Rot-Töne. Das sind Erdfarben, die man zerrieb. Sie wurden mit Wasser vermischt und konnten so auf die Fläche aufgetragen werden.

    Gemalt wurde mit dem Finger oder vielleicht auch mit Pinseln aus Zweigen oder Fellbüscheln. Manchmal nahm man die Farbe in den Mund und versprühte sie mit Hilfe von einem Blasrohr. So entstanden viele Handabdrücke, die man auch in den Höhlen gefunden hat.

    Weil es in den Höhlen ja dunkel war, wurde Licht benötigt. Die Menschen benutzten ein mit Fett gefülltes Gefäß, in den ein Docht aus Tierdarm gehängt wurde. Viele solcher flachen Steingefäße mit einer Vertiefung hat man in den Höhlen gefunden.
     

    Letzte Höhlenmalereien

    Die letzten uns bekannten Kunstwerke aus der Steinzeit sind 10.000 Jahre alt. Warum wurde dann nicht mehr in Höhlen gemalt? Man vermutet, dass das mit dem Ende der Eiszeit zusammenhängt. Die großen Herden starben aus, das Jagdverhalten änderte sich, Wälder wuchsen. Vielleicht glaubte man einfach nicht mehr an die Beschwörung des Jagdglücks?

    In der Jungsteinzeit änderte sich das Leben der Menschen dann grundlegend. Auch die Kunst änderte sich. So wurde nun viel Keramik hergestellt, also Töpferware, die kunstfertig verziert wurde. In der Bronzezeit gab es immer mehr Schmuck.