Was ist der Löwenmensch?

    Löwenmensch

    Eine Besonderheit unter den Steinzeit-Figuren ist der Löwenmensch. Es ist eine menschliche Figur mit einem Löwenkopf. Sie wurde aus Mammut-Elfenbein geschnitzt und ist mit einer Höhe von 31 cm eine der größten bisher gefundenen Plastiken. Sie ist 35.000 bis 40.000 Jahre alt.

    Gefunden wurde der Löwenmensch in einer Höhle, dem Hohlenstein-Stadel auf der Schwäbischen Alb. In den Höhlen dort hat man schon einige solcher Figuren aus der Altsteinzeit gefunden.
     

    Mischwesen - Tier und Mensch zugleich

    Der Löwenmensch wurde 1939 gefunden. Der Archäologe Otto Völzing entdeckte die Teile - denn die Figur war zerbrochen. Die Grabungen in der Höhle endeten dann jedoch wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs.

    Erst 1969 wurden die Bruchstücke dann zusammengesetzt. Es waren mehr als 200 Teile! Erst jetzt erkannte man, dass es sich um eine Person handelte. Aber war es ein Mann oder eine Frau? 

    Man fand noch weitere Teile, die in den 1980er Jahren zugefügt werden konnten. So wurde die Figur immer vollständiger. 1987 erhielt die Figur den Namen Löwenmensch. Denn nun sah man auch, um was für eine Figur es sich hier handelte. Die Forscher erkannten eine Mischung aus Höhlenlöwe und einem Menschen: ein Mischwesen.

    Weitere Teile fand man zwischen 2010 und 2012. So wurde er immer vollständiger rekonstruiert.

    Auf dem linken Oberarm besitzt der Löwenmensch sieben Einkerbungen. Ein Ohr und eine Fußsohle haben ähnliche Einritzungen.
     

    Die Bedeutung des Löwenmenschen

    Stellt der Löwenmensch eine Art Fabelwesen dar, also eine Gestalt, die es in echt nicht gibt? Oder soll es ein Mensch sein, der sich das Fell eines Löwen umgehängt hat? Und der so irgendein Ritual durchführte? Das werden wir vielleicht nie wissen. Gefunden wurden die Teile in einer abgeschiedenen Höhlenkammer. Auffällig ist neben der Darstellung eines Mischwesens auch die Größe der Statue.

    Wer den Löwenmensch einmal ansehen möchte, kann das in Ulm tun. Dort steht er im Museum Ulm. Außerdem gibt es in der Nähe des Fundortes ein Infozentrum.