Altamira - Maria schaut nach oben!
Die Höhlenmalereien von Altamira in Nordspanien wurden 1879 entdeckt. Sie waren somit die ersten überhaupt gefundenen Höhlenmalereien. Das war Zufall: Auf einem Landgut suchte ein Jäger seinen Hund und stieß dabei auf eine Höhle. Er berichtete dem Besitzer des Landgutes, Don Marcelino Sautuola, davon, doch der zeigte wenig Interesse.
Erst zehn Jahre später, 1878, untersuchte er die Höhle und fand dort ein paar Steinwerkzeuge. Ein weiteres Jahr später nahm er seine 9-jährige Tochter Maria mit. Während der Vater auf dem Boden herumkroch, schaute Maria an die Decke - und sah eine ganze Herde von Wisenten! "Alta mira" bedeutet übrigens so viel wie: Schau hoch!
Moderne Schmiererei oder Steinzeitkunst?
Sautuola war ganz schön aufgeregt, als er die in Rot- und Brauntönen gemalten Tiere entdeckte. An ihrer Seite befanden sich Wildpferde, Hirschkühe und Wildschweine. Wie enttäuscht war Sautuola, als die Gelehrten die Malereien als das Werk eines unbegabten modernen Künstlers abtaten!
Erst als Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts weitere Höhlenmalereien, vor allem in Frankreich, entdeckt wurden, begann man umzudenken. So wurden die Höhlenmalereien von Altamira im Jahre 1902 als echt anerkannt. Gemalt wurden sie in der Zeit zwischen 16.000 und 11.000 v. Chr. Sie gehören zu einer Reihe von Höhlenmalereien, die man im Süden von Frankreich und im Norden von Spanien gefunden hat.
Welche Malereien gibt es in der Höhle von Altamira?
Die etwa 930 Höhlenbilder zeigen neben den Wisenten Hirsche, Pferde und Wildschweine. Das Besondere an den Tierbildern ist auch ihre Größe. So sind die Bisons an der Decke 1,40 Meter bis 1,80 Meter groß.
Gemalt wurde mit Ockerfarbe in verschiedenen Schattierungen. So wirken die Tiere manchmal richtig lebendig und scheinen aus der Wand herauszuspringen. Auch die Felsen wurden mit einbezogen. Liegende Bisons wurden zum Beispiel auf kleine Felsbuckel gemalt. So sehen sie richtig plastisch aus.