Wer war Mary Leakey?

    Mary Leakey

    Mary Leakey machte in Ostafrika einige sehr bedeutende Funde, die zu ganz neuen Erkenntnissen über die Vorgeschichte führten. Obwohl sie keinen formalen Schulabschluss besaß, wurde sie zu einer bedeutenden Paläoanthropologin.

    Die Britin wurde 1913 in London geboren, wuchs aber in Frankreich auf. Dort wurde ihr Interesse an der Steinzeit geweckt und sie half schon bei Ausgrabungen. Nach dem Tod des Vaters kehrte die Familie nach London zurück. An der Schule hatte Mary wenig Interesse und machte darum keinen Abschluss. Die Arbeit als Archäologin war dadurch fast unmöglich. Als sie schließlich doch an einer Ausgrabung teilnehmen durfte, fiel ihr besondere Gabe für Zeichnungen von Fundstücken auf.

    1933 lernte sie Louis Leakey kennen. Mary begleitete den Archäologen nach Afrika und Louis ließ sich scheiden, um Mary zu heiraten. Das war zu jener Zeit ein Skandal und Louis' Karriere stand vor dem Ende. Sie gingen beide nach Tansania und widmeten sich weiteren Ausgrabungen. Sie bekamen drei Kinder. Die Söhne Jonathan und Richard traten in die Fußstapfen der Eltern und wurden ebenfalls bekannte Paläoanthropologen.
     

    Mary Leakeys Funde

    1948 fand Mary Leakey den Schädel eines Proconsul africanus. Das ist eine ausgestorbene Primatenart, also ein “Affe”.

    Ihr bedeutendster Fund aber war 1959 der Schädel eines Paranthropus boisei. Man nannte ihn damals noch Zinjanthropus und kurz darum Zinji. Es war das erste Exemplar dieser Art. Außerdem war es das älteste Fossil eines Hominini, das bis dahin gefunden worden war. Mary fand es in der Olduvai-Schlucht. Es wurde OH 5 genannt, denn es war das fünfte in der Olduvai-Schlucht entdeckte hominine Fossil.

    Obwohl sie nicht studiert hatte, erhielt Mary Leakey viele Ehrungen von Universitäten. Sie starb 1996 in Nairobi.