Wer war Louis Leakey?

    Louis Leakey und die Olduvai-Schlucht

    Louis Leakey war ein bedeutender Paläoanthropologe. Er arbeitete in Afrika und fand dort in Ostafrika eine Vielzahl von Fossilien. Diese belegten, daß der Mensch nicht in Asien entstand, sondern in Afrika und dass dies auch viel früher geschah als man durch Funde in Südostasien bis dahin angenommen hatte.

    Louis Leakey wurde 1903 in Kenia geboren. Seine Eltern waren Engländer und arbeiteten dort als Missionare. Schon als Kind fand Louis vorgeschichtliche Werkzeuge aus Stein. Sein Interesse war geweckt. Und so studierte er Archäologie und Anthropologie (Wissenschaft vom Menschen) in Cambridge. Seine zweite Frau Mary und die Söhne Jonathan und Richard wurden ebenfalls bedeutende Paläoanthropologen.

    Mit Mary, mit der er seit 1936 verheiratet war, führte er Grabungen an verschiedenen Orten in Afrika durch. Vor allem aber war die Olduvai-Schlucht im heutigen Tansania sein bevorzuges Zielgebiet. 1959 fand Mary dort einen Schädel, der sehr gut erhalten war. Er gehört zur Art Paranthropus boisei. Wissenschaftlich wird er als OH 5 bezeichnet: Olduvai hominid Nr. 5, denn er ist das fünfte in der Olduvai-Schlucht entdeckte hominine Fossil - und das wohl bedeutendste. Louis Leakey führte die Erstbeschreibung durch, also die erste wissenschaftliche Beschreibung des bisher unbekannten Lebewesens.

    Eine Sensation war 1964 die Veröffentlichung von OH 7. Dieses Fossil stammt von einem Homo habilis. Gefunden worden war der Unterkiefer mit Zähnen schon 1960 durch Leakeys Sohn Jonathan. Die Beschreibung dieses Fundes machte Leakey international bekannt und wurde zum Höhepunkt seiner Karriere. Dazu kamen weitere Knochen von Homo habilis, die er und seine Mitarbeiter in der Olduvai-Schlucht fanden.

    Leakey prägte die Vorstellung, dasss erst der Gebrauch von Werkzeug den Vormenschen zum Menschen machte.

    Louis Leakey starb am 1. Oktober 1972.