Luftbilder für die Archäologen
Wenn man eine Landschaft aus der Luft fotografiert, entdeckt man oft die früheren Standorte von Gebäuden oder anderen Bauwerken - selbst wenn diese schon lange nicht mehr stehen. Diese Forschungsmethode heißt Luftbildarchäologie.
Dass man archäologische Überreste mit Luftbildern entdecken kann, hängt damit zusammen, dass die Pflanzen dort, wo unterirdisch noch Mauerreste sind, weniger hoch wachsen. Denn dort bekommen sie weniger Feuchtigkeit. Ist unterirdisch mal ein Graben gewesen, wachsen die Pflanzen höher, weil sie mehr Feuchtigkeit bekommen. Das kann man gut aus der Luft erkennen.
Luft-Bilder
Dabei muss man zum Fotografieren allerdings den richtigen Zeitpunkt treffen. Bei Sonnenaufgang sind z. B. auch schwächere Erhebungen zu sehen, wenn das Licht schräg darauf fällt.
Auf diese Weise hat man zum Beispiel aus der Vorgeschichte Kreisgrabenanlagen oder Langhäuser gefunden. Ebenso kamen so schon Römerlager oder mittelalterliche Siedlungen ans Licht.
Neben dem Bewuchs von Pflanzen können auch Schatten, Schneefall oder Regen Hinweise geben. So trocknet der Boden über Resten von Mauern schneller als woanders.
Die Fotos können aus Flugzeugen und Hubscharubern gemacht werden, aber auch aus Ballonen oder mit Hilfe von Drohnen. Genutzt werden auch Aufnahmen von Satelliten oder von Google Earth, die ursprünglich nicht für die Archäologen gemacht wurden, aber wertvolle Hinweise geben können.
Luftbildarchäologie ist darum eine wichtige Methode, um archäologische Stätten erstmal zu finden und dann auch, sie zu untersuchen. Der Vorteil ist, dass man die Landschaft mit einem Luftbild auch nicht zerstören muss - wie bei einer Ausgrabung. Weitere Untersuchungen können dann am Boden erfolgen.