Ein Depot für Dinge aus früheren Zeiten
Als Hortfunde oder Depotfunde bezeichnen Archäologen Dinge, die vergraben oder versenkt (z. B. in einem Fluss oder im Moor) wurden oder auch sonstwo mit Absicht niedergelegt wurden. Außerdem handelt es sich nicht um Grabbeigaben oder Reste (quasi Müll) einer Siedlung.
Seit der Jungsteinzeit und vermehrt in der Bronzezeit haben Menschen solche Depots angelegt. Das Wort Depot bedeutet so viel wie Lager oder Aufbewahrungsort.
Manchmal wurde nur ein einzelnes Objekt vergraben, meistens aber viele. Wahrscheinlich war das Vergraben oder Versenken eine kultische Handlung. Man opferte etwas oder weihte es einer höheren Macht. Wahrscheinlich wollte man in einigen Fällen auch einfach sein Eigentum vor Diebstahl schützen.
Vielleicht geriet so ein Depot dann auch in Vergessenheit. Später fanden nicht nur Archäologen diese Hortfunde, sondern auch Schatzjäger.
Beispiele für Hortfunde
Typische Hortfunde, die vergraben wurden, sind Keramikgefäße oder Beile aus Stein. Gefäße wurden auch im Moor versenkt, aber auch Bernstein, Gegenstände aus Holz oder Stein. Ab der Bronzezeit gehören Gegenstände aus Metall zu den Hortfunden. Schmuck, Münzen oder Schwerter sind typisch für Gegenstände solcher Hortfunde.
Die berühmte Himmelsscheibe von Nebra war auch ein solcher Hortfund. Mit der Scheibe waren Schwerter, Beile und Armringe vergraben worden.
Ein bedeutender Hortfund aus der Bronzezeit ist der Eberswalder Goldschatz. Dieser Schatz ist der größte Goldfund in Deutschland aus der Vorgeschichte. Er stammt aus dem 9. bis 10. Jahrhundert v. Chr. und enthält 73 Gegenstände aus Gold: Gefäße, Armspiralen, Halsringe und weiterer Schmuck.
Ein besonderer Fund war auch der Hortfund von Grouville, der als der größte Westeuropas gilt. Er besteht aus 70.000 Münzen und wurde auf der englischen Insel Jersey gefunden.