Steinzeit-Forscher

Out-of-Africa-Theorie

Was ist die Out-of-Africa-Theorie?

Out of Africa Hypothese — Die Karte zeigt die Besiedelung Eurasiens durch Homo sapiens ab etwa 40.000 Jahren vor heute. Genetisch lassen sich Ähnlichkeiten feststellen durch Marker (M) auf dem Y-Chromosom des Menschen. Sie belegen die Out-of-Africa-Theorie.[ © Wikimedia, gemeinfrei ]

Out of Africa Theorie — Diese Karte zeigt die Wanderung von Homo sapiens über den Nahen Osten nach Australien. So breiteten sich die Menschen bis dort aus.[ © Wikimedia, gemeinfrei ]

Multiregionales Modell — Die multiregionale Theorie besagt, dass sich die heutigen Afrikaner, Asiaten, Europäer und die australischen Ureinwohner unabhängig voneinander aus einer ursprünglich afrikanischen Population von Homo erectus entwickelten.[ © Wikimedia, gemeinfrei ]

Woher der Mensch stammt, hat die Wissenschaftler schon lange beschäftigt. Heute gilt als gesichert, dass der Ursprung der Menschheit in Afrika liegt. Darum spricht man auch von der Wiege der Menschheit. Das war bin den 1980er Jahren aber noch eine Theorie, also eine Annahme. Man nannte sie die Out-of-Africa-Theorie.

Sie besagt, dass sich der moderne Mensch (Homo sapiens) in Afrika entwickelte und von dort in die ganze Welt verbreitete. Andere Arten von Menschen, die dort schon lebten, verdrängte er (zum Beispiel den Neandertaler) und blieb als einzige Art übrig. Geografisch, aber auch genetisch, also von der Verwandtschaft her, liegt der Ursprung der Menschen demnach also in Afrika.

Wie entwickelte sich der Mensch?

Die ersten Arten von Menschen lebten in Afrika. Das waren zum Beispiel Homo rudolfensis, Homo habilis oder Homo erectus. Homo erectus war der erste Mensch, der Afrika verließ. Er besiedelte andere Kontinente und entwickelte sich dort zu weiteren Arten wie dem Neandertaler.

Aber auch in Afrika entwickelte sich Homo erectus weiter, nämlich zu Homo sapiens, dem anatomisch modernen Menschen. Irgendwann verließen diese dann Afrika und zogen zunächst nach Asien und Europa, später weiter nach Australien und Amerika. Das besagt die Out-of-Africa-Theorie oder -Hypothese.

Gibt es Beweise für die Out-of-Africa-Theorie?

Archäologen können nur von den Funden ausgehen, die sie machen. Die ältesten Funde von Fossilien von Homo sapiens hat man bisher nur in Afrika gemacht. Nur dort entwickelte sich Homo sapiens aus Homo erectus. Innerhalb von Afrika breitete sich Homo sapiens aus - auch das kann man durch Funde belegen. Weitere Belege ergeben sich aus Untersuchungen der DNA, also des Erbguts des modernen Menschen. Denn egal, wo welchem Fleck der Erde Menschen stammen, ihre DNA ähnelt sich.

Multiregionale Theorie

Es gibt jedoch noch eine andere Theorie. Sie geht von einem multiregionalen Ursprung des modernen Menschen aus. Was bedeutet das? Bei dieser Überlegung geht man davon aus, dass sich der Mensch an verschiedenen Orten auf der Welt entwickelte, also in vielen Regionen (multiregional). Die Wissenschaftler, die diese Theorie bevorzugen, kritisieren bei “Out of Africa”, dass es unwahrscheinlich sei, dass sich Homo sapiens in so kurzer Zeit überall durchsetzen konnte.

Allerdings gilt diese multiregionale Theorie heute als überholt. Sie ist wissenschaftlich nicht anerkannt. Dass der Neandertaler ein Vorfahre von Homo sapiens sei, stimmt damit auch nicht, wie eindeutig belegt werden konnte.

Was ist Out-of-Africa I?

Meist ist mit der Out-of-Africa-Theorie eben die genannte Ausbreitung von Homo sapiens gemeint. Genau genommen ist das aber die Theorie II. Die Out-of-Africa-Theorie I bezieht sich hingegen auf die Ausbreitung von Homo erectus von Afrika in die Welt. Diese Wanderung fand schon vor mindestens 1,8 Millionen Jahren statt.