Wohnen im Oppidum

    Oppidum - Wohnen in der Eisenzeit

    Neben kleinen, unbefestigten Ansammlungen von Häusern gab es in der späteren Eisenzeit (La-Tène-Zeit) auch befestigte Siedlungen. Es waren also Siedlungen der Kelten. Die größeren dieser befestigen Siedlungen ähnelten schon einer kleinen Stadt.

    Man nennt eine solche Siedlung Oppidum. Die Mehrzahl heißt Oppida. Das ist ein lateinisches Wort und geht auf Cäsar zurück. Denn auch die alten Römer nannten solche Siedlungen Oppidum. Oppida der Kelten gab es in West- und Mitteleuropa.
     

    Keltisches Oppidum

    Das keltische Oppidum war durch eine Mauer geschützt, die mit Holzpfosten, Steinen und Erde aufgebaut wurde. Es gibt zwei Arten solcher Befestigungsmauern. Die eine nennt man Murus Gallicus, die andere Pfostenschlitzmauer.

    In Westeuropa gab es vor allem den Murus Gallicus, die “gallische Mauer”. In einer solchen Mauer wurden Holzstämme waagerecht eingefügt und mit Eisennägeln verbunden. Dazwischen kamen Erde und kleine Steine. Die Außenseite wurde mit Steinen befestigt. Zwischen den Steinen sah man die Enden der Balken. Die Innenseite bestand aus Erde.

    Pfostenschlitzmauern gab es mehr in Richtung Osten. Sie besaßen auch eine Fassade aus Stein, aber die Holzstämme wurden als senkrechte Pfosten in die Mauer eingesetzt und mit waagerechten Stämmen verbunden. Die senkrechten Pfosten wurden in die Mauerfront eingelassen, indem es dort schlitzartige Aussparungen gab. Auch bei der Pfostenschlitzmauer wurden die Zwischenräume mit Erde und Steinen aufgefüllt.

    Im Inneren waren die Oppida wohl dicht bebaut. Es wurde Handel betrieben und es gab schon spezialisierte Berufe. Es gab Wege und Straßen.

    Man hat Oppida zum Beispiel gefunden in Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz oder Tschechien. Ein bekanntes Oppidum auf deutschem Boden ist zum Beispiel Manching bei Ingolstadt. Dort lebten 5000 bis 10.000 Menschen. Die Mauer hatte eine Länge von 7,2 Kilometern. Das Oppidum von Manching bestand vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 40 v. Chr.
     

    Murus Gallicus und Pfostenschlitzmauer