Ist England eine Insel?
Während der Eiszeit war Großbritannien mit dem Festland verbunden, und zwar dort, wo heute die schmalste Stelle liegt: zwischen Calais und Dover. Der Meeresspiegel lag nämlich viel tiefer, weil das Wasser im Eis der Gletscher gebunden war.
So kann man auf dem Meeresboden der Nordsee noch so manches finden, das in der Altsteinzeit dorthin gelangt ist: Werkzeuge wie Äxte z.B. oder Mammutknochen und -zähne.
Der Meeresspiegel lag in der Zeit vor 115.000 Jahren bis vor etwa 12.000 Jahren 120 Meter tiefer als heute! Die Küsten von Westeuropa verlief damals rund 600 Kilometer weiter nördlich. Dann begann der Meeresspiegel wieder zu steigen.
Seit wann leben Menschen in Großbritannien?
Schon vor 800.000 Jahren lebten Menschen in Großbritannien. Man hat nämlich Spuren von Homo erectus dort gefunden. Vor 500.000 Jahren wohnte Homo heidelbergensis dort. Dann aber kam vor 400.000 Jahren eine Eiszeit und vertrieb die Menschen. Mit der Warmzeit kamen sie zurück, mit der nächsten Eiszeit verschwanden sie wieder. Vor 115.000 Jahren begann die letzte Eiszeit. Erst danach kehrten die Menschen zurück.
Nun wurde Großbritannien dauerhaft von Menschen besiedelt, vor etwa 12.000 Jahren. Alles Neue kam durch die Randlage in Europa aber verspätet dort an.
Seit 8000 Jahren gibt es keine Landbrücke mehr. England ist heute ein Teil von Großbritannien und liegt auf der größten der Britischen Inseln.
Was ist das Doggerland?
In der Nordsee gab es während der letzten Eiszeit Land: das Doggerland. Es bildete eine Landbrücke zwischen Großbritannien und Jütland, das heute zu Dänemark gehört. Heute ist davon noch die Doggerbank übrig, eine Untiefe in der Nordsee. Die Sandbank liegt heute zum Teil nur 13 Meter unter dem Meeresspiegel, im Schnitt 30 Meter.
In der mittleren Steinzeit lebten auf Doggerland Jäger und Sammler. Mit der Erwärmung nach der Eiszeit wuchsen immer mehr Bäume. Es gab viele Flüsse und im Süden einen großen See. Die Menschen jagten und fischten. Doch als der Meeresspiegel stieg, mussten sie das Land verlassen.