Warum starben die großen Tiere? Massenaussterben der Megafauna
Wenn in einem eher kürzeren Zeitraum sehr viele Tierarten auf einmal aussterben, nennt man das ein Massenaussterben. In der Erdgeschichte gab es bisher fünf solcher Massenaussterben. Das letzte, also das 5. Massenaussterben, fand vor 66 Millionen Jahren statt. Damals starben die Dinosaurier aus.
Quartäre Aussterbewelle
Doch auch vor rund 12.000 Jahren starben einige Tierarten aus. Das nennt man die Quartäre Aussterbewelle. Die wird auch zu den Massenaussterben gezählt, war aber eines der kleineren. Damals starb die Megafauna aus. Megafauna nennt man besonders große Tierarten. Mega bedeutet groß, Fauna ist die Tierwelt.
Quartär ist ein Erdzeitalter. Das Quartär dauert bis heute an. Es begann vor 2,6 Millionen Jahren und wird eingeteilt in Pleistozän und Holozän. Das Holozän begann vor 12.000 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt erwärmte sich die Erde. Es begann eine Warmzeit (innerhalb der Eiszeit).
An diesem Übergang vom Pleistozän zum Holozän starben also nun viele große Tiere aus. Das geschah auf mehreren Kontinenten. Nur in Afrika sowie im südlichen Asien blieben ein paar Arten erhalten. Nilpferd und Giraffe leben ja heute noch in Afrika, Elefanten und Nashörner gab und gibt es weiter in Afrika und Asien. In Eurasien, Amerika und Australien hingegen starben alle Tiere, die über 1000 Kilogramm schwer waren, aus, außerdem 80 Prozent aller Tiere, die zwischen 100 und 1000 Kilogramm wogen. Die Aussterbewelle fand in Australien allerdings schon vor rund 50.000 Jahren statt.
Ursachen für das Massenaussterben
Die Erwärmung, also die Veränderung des Klimas, könnte eine Ursache für das Massenaussterben gewesen sein - allerdings wegen des Zeitpunkts nicht in Australien. Vielleicht hat der Mensch diese Tiere aber auch zu stark gejagt, sodass sie sich nicht mehr ausreichend vermehren konnten. Denn das Aussterben dieser eiszeitlichen Tierarten folgte dem Erscheinen des Menschen. Weitere Möglichkeiten können ein Einschlag eines Asteroiden auf der Erde oder eine Seuche gewesen sein.
Megafauna
Zur Megafauna gehörten zum Beispiel das Mammut, die Säbelzahnkatze und das Wollnashorn. Diese Tierarten sind bis heute weithin bekannt. Es gab aber auch Riesenhirsche, sehr große “Pferde mit Krallen” oder Rindergiraffen. In Europa und Asien lebten außerdem zum Beispiel Höhlenlöwen, Höhlenhyänen und Steppenbisons. Hier lebten damals auch Elefanten und Nashörner, nämlich Waldelefant, Waldnashorn und Steppennashorn. Auch der Höhlenbär war bei uns zu Hause.
In Australien starben viele große Beuteltiere aus. Zu den aussterbenden Tierarten gehörte das größte überhaupt bekannte Beuteltier Diprotodon. Aber auch Beuteltapir, Beutellöwe und riesige Kängurus starben hier aus. Es gab auch riesige Warane und Vögel.
Auch den großen Tieren in Amerika erging es nicht anders. Hier starben zum Beispiel Mammuts, Kamele, Moschusochsen, Riesenfaultiere und Riesengürteltiere aus. Nur wenige große Tierarten überlebten das Massenaussterben, so der Bison in Nordamerika und der Tapir in Südamerika.
6. Massenaussterben
Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein 6. Massenaussterben schon längst begonnen hat. Verantwortlich ist der Mensch, denn er hat vielen Tierarten ihren Lebensraum genommen und den Klimawandel herbeigeführt. Täglich sterben heute Tier- und Pflanzenarten aus.