Kleidung in der Steinzeit: Fell und Leder
Als es in Europa mit der Eiszeit kalt wurde, erfand der Neandertaler die Kleidung. Sein eigenes Fell hatte der Mensch schon lange verloren, denn nur so konnte er in der heißen Umgebung, in der er gelebt hatte, schwitzen. Bei Kälte war er aber nun nicht mehr geschützt. Die Erfindung der Kleidung ermöglichte die Anpassung an verschiedene Klimazonen und Wärmegrade.
Also holte man sich das Fell von Beutetieren! Mit seinen Faustkeilen schabte der Neandertaler das Gewebe und das Fett von den Fellen. Zuschneiden konnte man die Felle mit den scharfen Feuersteinen.
Löcher bohrte man mit Ahlen und mit Tiersehnen wurden die Teile miteinander vernäht. Mit der Verbesserung des Nähens konnte die Kleidung dann auch gut dem Körper angepasst werden.
Kleidung in der Jungsteinzeit
Welche Kleidung in der Jungsteinzeit getragen wurde, wissen wir vor allem von Ötzi: Beinkleider, Mütze und Jacke aus Fell, Schuhe für den Winter.
Wahrscheinlich lernte man in dieser Zeit, Fell zu Leder zu gerben. Man befreite das Fell also vom Pelz. Die Tierhaut wurde durch das Gerben haltbar gemacht.
In der späten Jungsteinzeit wurde dann der Webstuhl erfunden. Dabei werden Fäden kreuzweise miteinander verbunden. Die senkrechten Kettfäden werden dabei von Gewichten nach unten gezogen, deshalb heißen solche Webstühle Gewichtswebstühle. Nun konnte man schon aufwändige Gewänder herstellen! Man benutzte anfangs Garn aus Leinen. Das ist eine Pflanze, aus deren Stängeln man Fäden machen kann. Dafür müssen die Fasern gesponnen werden. Daraus entsteht dann Leintuch.
Mit der Zähmung von Wildschafen wurde am Ende der Jungsteinzeit auch Schafwolle nutzbar. Denn erst mit der Zeit entwickelten die Schafe Wolle. Man konnte sie spinnen und so ein festes Garn erhalten, das man dann ebenfalls weben konnte.
Kleidung in der Bronzezeit und Eisenzeit
In der Bronzezeit gab es immer mehr Kleidung aus Schafwolle. Reißverschlüsse aber gab es noch nicht! Und noch nicht einmal Knöpfe! Darum benutzte man in der Bronzezeit Nadeln zum Befestigen und Feststecken. Diese wurden oft kunstvoll gegossen. Die Kleidung sah nun immer mehr ähnlich wie unsere aus. Es gab Kleider und Gewänder und Umhänge.
In der Eisenzeit kamen vermehrt Fibeln auf. Eine Fibel ist eine Art Sicherheitsnadel. Bis zum Mittelalter dienten sie als Verschlüsse an Kleidung.
Bei den Kelten war es üblich, dass Männer und Frauen eine Tunika trugen, ein längeres Gewand. Es gab Hemden aus Leinen und Mäntel aus Wolle. Die Kleidung wurde bunt gefärbt. Auch Schuhe gab es schon.