Hallstattkultur und Hallstattzeit
Aus der Urnenfelderkultur der späten Bronzezeit entwickelte sich die Hallstattkultur. Sie gehört schon zur Eisenzeit. Sie begann um 800 v. Chr. und dauerte bis 450 v. Chr. Das ist die Hallstattzeit. Sie ist damit auch die ältere Eisenzeit. Man kann die Hallstatt-Kultur in einen westlichen und einen östlichen Bereich teilen, wie du auf der Karte siehst.
Die Kultur ist benannt nach dem Fundort Hallstatt in Österreich, wo man ein riesiges Gräberfeld fand. Sie ist bekannt für ihre prunkvoll ausgestatteten Fürstengräber. Solche Fürstengräber gab es übrigens auch für Frauen. Daran sieht man auch, dass die Gesellschaft nun stärker in einer Rangordnung aufgebaut war. Bestattungen fanden weiterhin unter Grabhügeln statt.
Der Handel mit dem neuen Stoff Eisen brachte wohl eine neue Oberschicht hervor. Es gab in der Hallstattzeit ein großes Handelsnetz. Es reichte bis zum Mittelmeer. Der Reichtum von Hallstatt beruhte vor allem auf seinen Salz-Vorkommen. Salz war ein wertvolles Tauschmittel. Immer mehr Berufe bildeten sich heraus.
Typisch waren lange Eisenschwerter und kunstvolle Pferdegeschirre. Antennendolche gab es schon in der Bronzezeit, sie wurden weiter verwendet. Das sind Dolche, die oben eingerollt oder umgebogen sind.
Auf die Hallstattkultur folgte ab 450 v. Chr. die La-Tène-Zeit.
Hallstattkultur im Westen und im Osten
Zwischen dem westlichen Gebiet der Hallstatt-Kultur und dem im Osten gab es einige Unterschiede. Typische Grabbeigaben für Krieger oder hohe Persönlichkeiten waren im Westen Schwerter und Dolche, im Osten aber Streitäxte. Im westlichen Gebiet waren außerdem Wagengräber wie das Wagengrab von Bell typisch, im Osten wurden Krieger mit allen ihren Waffen beerdigt.
Einen weiteren Unterschied gab es bei den Siedlungen: Im Westen lagen größere Siedlungen auf Anhöhen und waren von kleineren Ansammlungen von Häusern umgeben. Im Osten gab es eher befestigte Höfe, die insgesamt kleiner waren.
Kelten und Germanen
In Europa lebten zur Eisenzeit die Kelten. In der Hallstattzeit war diese Volksgruppe noch auf ein kleines Gebiet in Mitteleuropa beschränkt. Dann begannen sie sich auszubreiten (siehe auch die Karte dort).
Die Kelten bestanden aus verschiedenen Volksstämmen, hatten aber eine gemeinsame Kultur und Sprache. Auch auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands lebten Kelten. Im Norden wohnten jedoch Germanen.