Was passierte in Russland?
Russland ging einen ganz eigenen Weg. Es hatte schon im Jahr 988 das Christentum griechisch-orthodoxer Richtung angenommen und unterschied sich darum vom lateinisch geprägten Abendland. Der russisch-orthodoxe Glaube, wie er hier genannt wurde, einigte auch die russischen Fürstentümer und festigte die Herrscher, weil man alle Herrschaft als von Gott gegeben ansah.
Der erste Zar
Iwan IV. war der erste Großfürst von Moskau, der sich zum Zar von ganz Russland krönen ließ. Das war im Jahr 1547. Das Wort Zar leitet sich von "Kaiser" bzw. Cäsar ab. Man verstand Russland als Nachfolger von Rom und nahm viele byzantinische Elemente auf. Auch bei der Krönung Iwans wurden byzantinische Zeremonien verwendet. [Zu Byzanz siehe hier] Iwan war also der erste Zar. Geboren wurde er 1530. Gestorben ist er 1584.
Eroberungen
Die Verwaltung seines Landes zentrierte Iwan in Moskau. Er ordnete das Heer neu und setzte die Ausweitung des russischen Herrschaftsgebietes fort. Im Osten wurde Kasan erobert, was wiederum den Weg nach Sibirien frei machte. An der Wolga wurde Astrachan eingenommen, sodass Russland einen Zugang zum Kaspischen Meer erhielt. Das Zarenreich wurde also unter Iwan stark vergrößert.
Warum war Iwan schrecklich?
Iwan erschlug seinen eigenen Sohn. Er ging in das Schlafzimmer des Sohnes und fand dort dessen Frau leicht bekleidet vor. Das gefiel ihm nicht und er griff sie an. Der Sohn wollte seiner Frau beistehen und wurde von Iwan erschlagen.
Auch sonst neigte Iwan zu Jähzorn und Wutausbrüchen. Er tobte und schrie oft wie ein Wahnsinniger. Er hatte sogar eine eigene Truppe für Hinrichtungen, die Opritschniki. So erhielt er den russischen Beinamen "grosny", das bedeutet eigentlich so viel wie "der Furchteinflößende". Im Deutschen wurde daraus "der Schreckliche".