Frühe Neuzeit
Der erste Abschnitt der Neuzeit ist die Frühe Neuzeit. Diese Epoche umfasst in etwa die Jahre 1500 bis 1800. Ihr Beginn fällt mit dem Beginn der Neuzeit überhaupt zusammen. Ihr Ende setzt man allgemein mit dem Beginn der Französischen Revolution (1789). In Deutschland war das Ende des Heiligen Römischen Reichs im Jahr 1806 ein einschneidendes Ereignis.
Die Frühe Neuzeit ist in ihren ersten Jahren auch ein Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. An ihrem Ende folgt die Moderne als historische Epoche. Die Grenzen der Epochen sind aber immer fließend.
Eine neue Epoche brach mit der Frühen Neuzeit an, weil sich das Menschenbild grundlegend wandelte. Es war nun vom Humanismus geprägt. Mit der Renaissance wurde die Antike wiederbelebt. Wichtig für die Zeitenwende war auch die Erfindung des Buchdrucks. Häufig wird die Reformation als Beginn der Neuzeit angesehen. Neben Humanismus, Renaissance und dem Buchdruck waren auch die Machtverhältnisse im Heiligen Römischen Reich eine Voraussetzung für die Reformation. Dazu kamen natürlich noch religiöse Gründe.
Auch die Aufklärung tat ihren Teil dazu bei, dass eine neue Zeit anbrach. Rationales Denken wurde ab etwa 1650 als bedeutend angesehen. Die Wissenschaften erlangten großes Ansehen. Mit Vernunft und Wissen wollte man die alten Vorstellungen überwinden.
Gesellschaft der Frühen Neuzeit
Die Gesellschaft war in der Frühen Neuzeit noch genauso eine Ständegesellschaft wie die im Mittelalter. Ein Aufstieg in einen höheren Stand war so gut wie unmöglich. Selten gelang es einem wohlhabenden Bürger als Beamter am Hof in den Adel aufgenommen zu werden, so wie etwa Johann Wolfgang von Goethe. Die Aufteilung in feste Stände durch die Geburt wurde ansonsten als gottgegeben angesehen. Der Adel stand auch vom 15. bis 18. Jahrhundert an der Spitze der Ständepyramide.