Wer war Pocahontas?

    Vielleicht hast du schon einmal von Pocahontas gehört oder kennst den Zeichentrickfilm, der ihre Geschichte erzählt? Wie lautet die wahre Geschichte?
     

    Gab es Pocahontas wirklich?

    Pocahontas hat tatsächlich gelebt. Sie wurde um 1595 geboren und war die Tochter eines Indianer-Häuptlings. Der hieß Wohunsonacock und war der oberste Häuptling der Powhatan-Stämme. Die Powhatan lebten in der Region, in der die erste dauerhafte Siedlung der Engländer entstand (Jamestown). Pocahontas' Heirat mit dem Engländer John Rolfe war die erste Verbindung eines Europäers mit einer Indianerin in Nordamerika.

    Die Powhatan

    Bald nach der Ankunft der englischen Siedler und der Gründung ihres Ortes Jamestown gab es Streit. Die Powhatan-Indianern wollten den hungernden Siedlern Nahrung nur gegen Arbeit geben. Manche Siedler stahlen den Indianern daraufhin Essen, sodass die selber nicht mehr genug hatten.

    Pocahontas rettet John Smith das Leben

    Als der Siedler John Smith im Dezember 1607 auf Nahrungssuche am Fluss war, wurde er von den Powhatan gefangen genommen. Nach seiner Freilassung erzählte er, dass die Tochter des Häuptlings namens Pocahontas ihn gerettet hatte. Ihr Vater Wohunsonacock hatte schon eine Keule erhoben, um Smith zu erschlagen, als sie sich dazwischen warf. Smith wurde freigelassen.

    Pocahontas wird entführt

    Kurze Zeit herrschte Frieden zwischen Engländern und Indianern. Pocahontas brachte regelmäßig Proviant zu den Siedlern. Auch die Vermittlung durch John Smith trug zum Frieden bei. Doch der verließ Amerika 1609, nachdem er bei einer Explosion von Schießpulver verletzt worden war und nun in England Heilung suchte. Zwischen den Siedlern und den Engländern flammte daraufhin 1610 ein regelrechter Krieg auf. 1613 entführten die Siedler Pocahontas und hielten sie gefangen. Pocahontas wurde getauft und damit zur Christin. Sie erhielt den christlichen Namen Rebecca.

    Pocahontas heiratet einen Engländer

    Als Pocahontas zu ihrem Stamm zurückkehren durfte, entschied sie sich dagegen. Sie blieb bei den Engländern und heiratete 1614 sogar einen von ihnen: John Rolfe. Der hatte der neuen Kolonie endlich zum Erfolg verholfen, als seine neu entwickelte Tabakzucht sehr gut lief. 1615 wurde ihr gemeinsamer Sohn Thomas geboren.

    Fahrt nach England

    1616 reiste die Familie nach England. Pocahontas sollte als Beweis für den Erfolg der neuen Kolonie und der Christianisierung vorgeführt werden. Pocahontas wurde am englischen Königshof wie eine Prinzessin von König James I. empfangen. Ihr Mann jedoch durfte nicht dabei sein, weil er nicht von königlichem Blute wäre.

    In England traf sie auch John Smith noch einmal, von dem sie geglaubt hatte, dass er tot sei.

    Als die Familie 1617 nach Amerika zurückkehren wollte, starb Pocahontas, vermutlich an einer Krankheit wie Tuberkulose oder den Pocken.