Gold besaß eine magische Anziehungskraft
Gold hatte auf den Menschen schon immer eine magische Anziehungskraft. Die einen suchten die Formel, mit der man Gold herstellen könnte, die anderen suchten das Gold in der Ferne, gaben ihr bisheriges Leben auf und wurden zu Goldsuchern. Als in Amerika Gold gefunden wurde, ließen viele Arbeiter in Europa alles stehen und liegen und versuchten ihr Glück auf einem fernen Kontinent.
Kalifornien - "golden State"
Der größte Goldrausch in den Vereinigten Staaten zog die Menschen nach Kalifornien, das seinen Beinamen "Golden State" - Goldener Staat - auch wegen des Goldrausches erhielt. Während in Europa eine Revolution in ihren Anfängen steckte, fanden zwei Arbeiter Anfang des Jahres 1848 am American River in Kalifornien zwei glänzende Steine, die sich als Goldfund entpuppen sollten. Kalifornien gehörte zu diesem Zeitpunkt noch zu Mexiko. Es tobte gerade ein heftiger Krieg, aus dem am Ende die Amerikaner als Sieger hervorgehen sollten. Die Mexikaner hatten damit ein Land mit unermesslichen Bodenschätzen verloren. Kalifornien wurde aufgrund des Goldreichtums gerne als Bundesstaat aufgenommen.
Die Nachricht vom Goldfund verbreitete sich schnell
Ein Goldfund ließ sich auf die Dauer nicht als Geheimnis bewahren. Als der Goldfund bekannt wurde, strömten hunderttausende von Menschen aus allen Gegenden Amerikas nach Kalifornien, um dort vor Ort ihr Glück zu versuchen. Alle träumten den Traum, auf einen Schlag ganz reich zu werden. Doch nicht nur Amerikaner kamen, die Kunde hatte sich bald auch bis und in Europa ausgebreitet, so dass auch von dort die Goldsucher nach Kalifornien reisten.
Viele reisten mit dem Schiff
Die meisten schipperten mit dem Schiff erst einmal über den Atlantik. Von New York aus reisten sie um Südamerika herum in den Westen und brauchten oft Monate, um an ihr ersehntes Ziel zu kommen. Manche versuchten auch den Landweg, doch der war noch beschwerlicher. In San Francisco angekommen, stürmten sie meist vom Schiff, um sofort auf die Goldfelder zu ziehen und dort ihr Glück zu finden. Viele Schiffe blieben dann im Hafen liegen, wie du auf dem Foto von San Francisco gut sehen kannst.
Goldgräberstädte wurden zu Geisterstädten
Den wenigsten Goldsuchern gelang es, wirklich reich zu werden, die meisten blieben arm. Es entstanden Goldgräberstädte mit den berühmten Saloons, mit Kaufläden und Kirchen. Oft waren die geschickten Kaufleute und Kneipenbesitzer die wahren Gewinner des Goldrausches. Denn hier ließen die Goldgräber meist ihr Geld oder Gold, besser gesagt. Städte entstanden binnen weniger Wochen und wurden innerhalb kurzer Zeit zu Geisterstädten, wenn die Goldgräber sie wieder verließen.
Gold, Gold, Gold
Das Goldfinden war auch gar nicht so einfach. Es war sogar harte Arbeit. Nur die wenigsten fanden einen Goldklumpen einfach mal so. Das Gold wurde dem Sand des Flussbettes mühsam abgerungen. Mit Glück sammelte man einige Goldkörnchen und konnte diese zu Dollar machen. Das Leben eines Goldgräbers war hart. Viele Goldsucher waren krank und lebten ungesund. Und wieder einmal waren dieIndianer die Verlierer, denn sie verloren ihr Land, wurden getötet oder starben an den von den Abenteurern eingeschleppten Krankheiten.
Doch es gab auch Gewinner des Goldrausches
Die wahren Gewinner waren die Unternehmer, die aus dem Goldrausch geschickt Profit zogen. Auch der Erfinder der Jeanshose, ein gewisser Levi Strauss, der als europäischer Einwanderer an die Westküste gekommen war, hatte Glück. Die Arbeiter benötigten eine Kleidung, die den Anforderungen der harten Arbeit des Goldwaschens gewachsen war. So erfand er eine Hose, die "Jeans", die auch heute noch eines der wichtigsten Kleidungsstücke überhaupt ist. Die ursprüngliche Jeans war übrigens gar nicht blau, sondern braun.