Ein typisches Zeichen für einen Revolutionär war die rote Jakobinermütze. Dabei handelt es sich um eine Zipfelmütze aus Wolle. Der Zipfel fällt typischerweise nach vorne.
Der Ursprung: die phrygische Mütze
Solche Mützen wurden vom antiken Volk der Phryger getragen. Die lebten in Kleinasien. Zum Teil bedeckten Laschen die Ohren, manchmal konnte man sie auch mit Bändern unter dem Kinn befestigen. Zur Herstellung benutzte man Stierfell. Man glaubte, dass die Kraft des Stieres durch das Tragen der Mütze auf den Träger übergehen würde. Die Farbe der Mütze ist braun, geht manchmal aber auch ins Rötliche. Manchmal tragen auch Frauen die Mütze. Sie werden dann als besonders mächtig angesehen.
Die alten Griechen empfanden die Zipfelmützen ebenso wie Hosen als typische barbarische Kleidung. Barbaren waren für sie alle Völker, die sie als unzivilisiert empfanden und auf die sie herabsahen. Auf ihren Vasen oder auf Wandmalereien malten sie darum die Barbaren gerne mit so einer phrygischen Mütze.
Zeichen der Jakobiner
Die Jakobiner glaubten allerdings, dass es sich um die Mütze von freigelassenen Sklaven handeln würde und machten diese Mütze deshalb zu ihrem Erkennungszeichen. Sie stand für eine republikanische politische Gesinnung. Auch die Nationalfigur der Franzosen, die Marianne, stellte man gerne mit Jakobinermütze dar. Sie wurde also zum Symbol von Anhängern der Republik, dann aber auch zum Zeichen der Schreckensherrschaft. Gerne schmückte man auch Freiheitsbäume mit einer Jakobinermütze. Auf Französisch heißt sie bonnet rouge.
Als Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit wird sie auch in vielen Wappen und Flaggen in Amerika dargestellt. So ist sie zum Beispiel zu finden in den Wappen von Nicaragua und Argentinien oder in den Flaggen von El Salvador und Haiti.