Napoleon war ein erfolgreicher Feldherr Frankreichs. Wie konnte er da Kaiser werden?
Napoleon als Retter
Nach seinen Feldzügen in Italien und Ägypten wurde Napoleon vom Volk umjubelt. Man sah in ihm den starken Mann, der Frankreich retten sollte. Und Napoleon war ehrgeizig. Warum sollte er nicht auf der politischen Bühne mitspielen?
Per Staatsstreich zum Konsulat
Mit dem Staatsstreich vom 9. November 1799 übernahm Napoleon die Macht in Frankreich. Die Revolution erklärte er für beendet. Er wurde zum Ersten Konsul ernannt - für zehn Jahre. Es gab zwar noch zwei weitere Konsuln, doch die eigentliche Macht lag in den Händen Napoleons. Die Zeit bis 1804 nennt man auch das "Konsulat".
Macht als Konsul
In dieser Zeit ließ Napoleon eine neue Verfassung ausarbeiten, erreichte das Konkordat mit Rom und führte den Code Civil ein. Seine eigenen Vollmachten gingen weit. So konnte er Gesetze auf den Weg bringen und er ernannte die Minister und hohen Staatsbeamten. Er verringerte aber auch Frankreichs Staatsschulden, baute Verkehrswege aus und zentralisierte die Verwaltung. Der Wohlstand wuchs, es gab genug zu essen. Vor allem die Seidenindustrie kurbelte Napoleon an.
1802 konnte Napoleon den Zweiten Koalitionskrieg erfolgreich beenden und schloss (zunächst) Frieden mit Großbritannien. Im gleichen Jahr erklärte sich Napoleon zum "Konsul auf Lebenszeit". Eine Volksbefragung bestätigte ihn: Drei Millionen Franzosen stimmten mit "Ja", nur 1600 mit "Nein". Einen Nachfolger sollte er sich selbst aussuchen dürfen. Damit war er fast schon so etwas wie ein König. Napoleon lebte auch im Tuilerien-Palast, wo einst Ludwig XVI. gewohnt hatte.
Der Kaiser Frankreichs: Napoleon I.
Am 2. Dezember 1804 krönte sich Napoleon selber zum Kaiser. In den folgenden Jahren brachte er einen großen Teil Europas unter seine Kontrolle. Er betrieb eine Politik des Imperialismus, er wollte andere Länder unterwerfen und die Vormacht erringen. Seine Geschwister setzte Napoleon als Staatsoberhäupter in ganz Europa ein und sicherte sich damit die Gefolgschaft dieser Länder.
Im Dritten Koalitionskrieg von 1805 siegte Großbritannien zwar zur See, doch Frankreich sicherte sich mit dem Sieg in Austerlitz die Vormacht zu Land. 1806 wurden die Preußen besiegt und Napoleon marschierte in Berlin ein. Er sicherte sich die Unterstützung von 16 deutschen Ländern, die er dazu bewegte, sich im Rheinbund zusammenzuschließen.
Diese Staaten traten damit aus dem Heiligen Römischen Reich aus, woraufhin Franz II. die Krone niederlegte: Das bedeutete das Ende des Heiligen Römischen Reiches. Großbritannien durfte die Häfen auf dem Festland nicht mehr anlaufen (Kontinentalsperre) und sollte so wirtschaftlich in die Knie gezwungen werden.
Napoleon war ab 1807 auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Ein Thronfolger
Privat lief es nicht wie erhofft, denn Napoleon wünschte sich einen Thronfolger, doch Josephine wurde nicht schwanger. So trennte sich Napoleon 1809 von ihr und heiratete die österreichische Prinzessin Marie Louise. 1811 kam wie erwünscht der Kronprinz zur Welt. Er wurde Napoleon Franz getauft.
Wie es mit Napoleon weitergeht, erfährst du hier: Der Niedergang.