Die Reisen führten Carl von Linné nach Lappland
Ein Wissenschaftler, mit dessen Erkenntnissen du heute noch im Biologieunterricht zu tun hast, war der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707-1778). Das "von" - also den Adelstitel - hat er erst in späteren Jahren erhalten, aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Ursprünglich hieß er Carl Linnaeus.
Geboren wurde Carl Linné in Smaland, das ist das Land, in dem auch die Figuren von Astrid Lindgren ihre Heimat hatten, und das liegt in Schweden. Vielleicht kennst du es aus den Erzählungen über Michel aus Lönneberga, der immer so gerne Streiche spielte. Schweden liegt, wie du sicher weißt, im Norden von Europa und so war der Weg in Richtung Lappland nicht ganz so weit. Dorthin reiste der junge Linné gerne, um vor Ort die Tiere und Pflanzen zu studieren.
Warum wurde Linné nun so berühmt?
Linné teilte die Natur in drei Bereiche ein, und zwar in die der Steine, der Pflanzen und der Tiere. Diese Einteilung veröffentlichte er in einem Buch, das ihm auch zu seiner Berühmtheit verhalf. Das Buch hieß "Systema naturae". Er verfasste es im Jahr 1735, kurz nachdem er in Holland Doktor der Medizin geworden war.
Was stand in Linnés Hauptwerk genau drin?
Linné legte außerdem eine Methode fest, mit deren Hilfe sich Pflanzen leichter bestimmen ließen. Die Grundlage hierfür war eine genaue Untersuchung der Blütenblätter, der Staubblätter und der Stempel der Pflanze. Vielleicht hast du hier auch schon im Sachkunde- oder Biologieunterricht experimentiert. Er teilte die Pflanzen auch in männliche und weibliche ein und gab ihnen ein Zeichen, das du ganz bestimmt kennst: Beide Zeichen werden auch heute noch zur Kennzeichnung des Weiblichen und des Männlichen genutzt. Was er zunächst nur für die Pflanzen festlegte, übertrug er dann auch auf die Tiere und die Mineralien.
Am bekanntesten wurde Linné allerdings, weil er die binäre Nomenklatur für Arten eingeführt hat. Was soll das sein? Ganz einfach, er gab Pflanzen zwei Namen, so wie ein Mensch Vincent Meier heißen kann, so erhielten auch die Pflanzen eine Art Vor- und Nachnamen.
Zwei Namen für eine Pflanze
Der erste Name gibt Aufschluss über die Gattung, der zweite benennt die Art. So wie zum Beispiel das Hundsveilchen "Viola canina" heißt. Das ist übrigens Latein. Da die meisten Wissenschaftler auf der ganzen Welt Latein konnten, hatten sie nun eine Möglichkeit, sich in einer gemeinsamen Sprache zu verständigen. Noch heute tragen Tiere und Pflanzen diese Namen, die Carl von Linné eingeführt hat.