Lessing und seine Dramen

    Warum beschäftigen wir uns mit Lessing?

    Gotthold Ephraim Lessing ist wichtig, weil er sich für Toleranz, Aufklärung und Gerechtigkeit eingesetzt hat. In seinen Dramen zeigt er, dass alle Menschen gleich viel wert sind, egal welche Religion oder Herkunft sie haben. Sein berühmtes Stück „Nathan der Weise“ lehrt uns, dass Toleranz und Respekt wichtiger sind als Vorurteile. Wir lesen seine Dramen heute noch, weil sie uns zeigen, wie wichtig freies Denken, Offenheit und gegenseitiger Respekt sind – Dinge, die auch in unserer Welt eine große Rolle spielen. Und leider immer wieder in Vergessenheit geraten.

    Viele "alte" Themen sind auch heute noch aktuell

    Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) ist ein bekannter Dichter der Aufklärung. Bis heute lesen Kinder und Jugendliche in der Schule seine Stücke. Am bekanntesten wurde wohl sein Drama Nathan der Weise. In diesem Stück geht es um religiöse Toleranz und Menschlichkeit. Das ist auch der Grund, warum wir heute noch diese alten Dramen lesen oder auf Theaterbühnen anschauen. Lessing brachte Themen zur Sprache, die auch heute nichts von ihrer Bedeutung und Aktualität verloren haben.

    Ebenfalls von Lessing stammen die Dramen "Emilia Galotti" und "Minna von Barnhelm". Diese Dramen sind sehr oft Schullektüre.

    Was war das Neue an den Dramen von Lessing?

    Während in den Theaterstücken der Mitte des 18. Jahrhunderts nur adelige Personen mitspielten, durften in Lessings frühem Stück "Miss Sara Sampson" erstmals auch bürgerliche Personen auf die Bühne treten. Das war zu dieser Zeit etwas ganz Besonderes. Bürger traten bisher nur in Komödien auf, also in lustigen Stücken. In Trauerspielen blieb die Handlung nur dem Adel vorbehalten.

    Neue Ideen kamen nicht so gut an

    Lessing wollte weiter Neues schaffen und Dramen schreiben, die sich nicht so sehr an den französischen Vorbildern der Zeit orientieren sollten. So schrieb er auch noch ein theoretisches Werk, in dem er genau erklärte, wie denn ein deutsches Drama auszusehen hätte. Das war die "Hamburgische Dramaturgie". Damit schuf sich Lessing nicht nur Freunde, denn wie so oft kamen neue Ideen erst einmal nicht so gut an, denn man wollte gerne am Alten festhalten.

    Auch “normale Menschen” konnten Gefühle zeigen

    So war es etwas ganz Besonderes, wenn in Lessings Drama "Emilia Galotti" eine bürgerliche Frau, die den Namen Emilia trug, zur Hauptperson wurde. Lessing vertrat die Auffassung, dass auch nicht-adelige Personen tiefe Gefühle entwickeln konnten, so eben Emilia. Lessing schrieb seine Theaterstücke nicht nur für den Adel, sondern wollte auch bürgerliche Zuschauer in die Theater locken. Das war bisher nicht üblich, denn das Theater besuchte nur der Adel.

    Lessing wollte Menschen zu gutem Handeln “bewegen”

    Einfache Menschen, das so genannte "gemeine" Volk, hatte nichts in einem Theater zu suchen. Lessings Stücke wollten den Zuschauer in erster Linie belehren und zu einem guten - damals sagte man auch sittlich hoch stehenden - Menschen machen. Dadurch dass Lessings Personen im Theater vorführten, wie man zu leben hatte und wie man Gutes tun konnte, dienten sie als Beispiel für menschliches Handeln. Vor allem sollten die Menschen mit den Figuren auf der Bühne mitleiden und durch eben dieses Leiden zum guten Handeln erzogen werden.

    Das Ganze nannte man dann bürgerliches Trauerspiel, zu dessen Erfindern Gotthold Ephraim Lessing zählt.

    Lessing - Leben und Werk im Video - hör doch mal rein!

    Video kann Werbung enthalten. Hier erfährst du bei Sommers Weltliteratur so einiges über das Leben und Werk von Gotthold Ephraim Lessing - viel  Spaß dabei!