Was passierte auf der Boston Tea Party?
Lange Zeit waren die Kolonien "Anhängsel" ihres jeweiligen Mutterlandes und wurden dementsprechend behandelt. Sie besaßen keine eigenständigen Regierungen und ihre Bewohner lebten in völliger Abhängigkeit. Gleichzeitig wurden sie ausgebeutet und auch oft genug mit hohen Steuern belastet. Dass dies auf die Dauer kaum gut gehen konnte, schien klar. In den Kolonien entwickelte sich im Laufe der Zeit die Freiheitsidee. Man war stolz auf die Leistungen und konnte sich letztlich auch selbst verwalten, war also unabhängig vom jeweiligen Mutterland.
Die Kolonisten wehrten sich gegen Steuern und Zölle
Im so genannten "Franzosen- und Indianerkrieg" hatten die Engländer über die Franzosen gesiegt, aber dafür auch einen hohen Preis zahlen müssen. Kriege sind nun einmal teuer. Großbritannien versuchte nun, das für den Krieg ausgegebene Geld über Zölle und Steuern wieder zu erlangen. Dies bedeutete nichts anderes, dass man auf Waren, die man nach Amerika einführte, Steuern und Zölle erhob.
Die Waren wurden immer teurer
Die Waren wurden also teurer. Zu den so besteuerten Waren zählten Zucker ("Sugar Act"), Zeitungen, Spielkarten, Dokumente ("Stamp Act") und einige weitere. Es kam zu Protesten, denn niemand sah so recht ein, mehr Geld für die Waren zu zahlen. So wurden im Jahr 1770 viele Zölle und Steuern der Regierung wieder aufgehoben. Eine sollte allerdings bestehen bleiben: die Teesteuer. Und an dieser entzündete sich letztlich der heftige Streit, der am Ende zur Unabhängigkeit Amerikas von Großbritannien führen sollte.
Boston Tea Party: Der Tee wurde ins Meer gekippt
Am 16. Dezember 1773 kippten als "Indianer" verkleidete Kolonisten Tee von drei englischen Schiffen in den Hafen von Boston. Boston war ein wichtiger Umschlagplatz für Lieferungen der East India Kompanie, die unter anderem die Amerikaner auch mit Tee belieferte. Der Name "Tea Party" war natürlich ironisch zu verstehen. Eine richtige Party hat man dort nicht gefeiert, aber der Name blieb. Deshalb ging dieser Vorgang als "Boston Tea Party" in die Geschichte ein. Sie bildete auch den Höhepunkt der Auseinandersetzung der 13 nordamerikanischen Kolonien mit Großbritannien.
Warum verkleideten sich die Kolonisten als Indianer?
Die Indianer standen schon seit einiger Zeit als Symbol für die Freiheitsbewegung. Man versuchte, sich immer stärker vom britischen Mutterland abzugrenzen, und so waren die Indianer eben ein Symbol für Freiheit und die Abgrenzung von Europa. Vielleicht wollte man sich aber auch im "Indianerkostüm" verstecken.
Es gab in Folge der Boston Tea Party weitere Aktionen gegen den englischen Tee, die von Großbritannien mit Strafen und neuen Gesetzen begegnet wurden. So trafen sich letztlich die zwölf Kolonien mit ihren Vertretern im Oktober 1774 zu einem Kongress. Hier beschloss man, eine eigene Armee aufzustellen und unabhängig zu werden. Am Ende stand im April 1775 der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg.
Video zu Boston Tea Party
Für alle, die sich das Thema noch einmal ganz ausführlich erklären lassen wollen, gibt es folgendes Video.