Zeitstrahl

    Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst

    von 1640 bis 1688

    Friedrich Wilhelm von Brandenburg, auch genannt der "Große Kurfürst", wurde am 16. 2. 1620 geboren und zwar im Schloss zu Cölln. Cölln war Teil von Berlin bzw. Teil der Doppelstadt Cölln-Berlin.

    Friedrich Wilhelm von Brandenburg

    Im Jahr 1640 war Friedrich Wilhelms Vater Georg Wilhelm gestorben und der erst 20-jährige Friedrich Wilhelm musste dessen Regierungsgeschäfte übernehmen. Dies war nicht ganz einfach, denn im Jahr 1640 gab es immer noch einen Krieg, den schrecklichen "Dreißigjährigen Krieg", der noch bis zum Jahr 1648 dauern sollte und erst ein Ende im "Westfälischen Frieden" fand. 1648 erhielt das Kurfürstentum Brandenburg im Westfälischen Frieden Hinterpommern, Halberstadt, Minden und das Herzogtum Magdeburg als Besitz hinzu. 

    Der Adel presste die Bauern aus

    Auch im Herrschaftsgebiet von Friedrich Wilhelm, den kurbrandenburgischen Landen, gab es schlimme Schäden, die durch den Dreißigjährigen Krieg verursacht worden waren. Friedrich Wilhelm hatte große Probleme mit dem Landadel. Jeder kochte hier gerne sein eigenes Süppchen und wollte sich in seine Angelegenheiten nicht reinreden lassen. Die adeligen Grundbesitzer pressten die armen Bauern aus, die in Leibeigenschaft und völliger Abhängigkeit von ihren Grundherren lebten.

    Einigung mit dem Adel

    Friedrich Wilhelm einigte sich mit dem Adel dahingehend, dass die Rechte des Adels gegenüber den Bauern nicht angetastet wurden. Die adeligen Grundherren mussten dem Kurfürsten von Brandenburg als Gegenleistung Mittel zur Verfügung stellen, mit deren Hilfe dieser sein teures Heer unterhalten konnte.  Das schlagkräftige und moderne Heer war die Grundlage für die Erfolge Brandenburgs und Friedrich Wilhelm konnte damit die Unabhängigkeit des Landes sichern.

    Friedrich Wilhelm betrieb eine geschickte Bündnispolitik. Das bedeutete nichts anderes, als dass er klug seinen Vorteil zu nutzen wusste und das mit den Mitteln der Diplomatie. So gelang es ihm, dass Preußen als souveränes, also selbstständiges Herzogtum, bestätigt wurde. Österreich, Polen und Schweden erkannten im Kloster Oliva bei Danzig am 3. Mai 1660 die Souveränität Preußens als brandenburgischen Besitz an. Bekannt wurde dieser Vertrag auch als "Friede von Oliva".

    Die Herrscher der Zeit zeigten ihre Erfolge gerne nach außen. So veranlasste der Große Kurfürst den Ausbau den Potsdamer Stadtschlosses ab dem Jahr 1664.

    Schlacht bei Fehrbellin

    Die schwedischen Truppen, die in Brandenburg eingefallen waren, schlug Friedrich Wilhelm in der Schlacht bei Fehrbellin. Dadurch erhielt Brandenburg im Reich einen stärkeren Einfluss. Ab 1675 wurde ihm der Beiname der "Große" verliehen und so ist er bis heute als "Großer Kurfürst" bekannt. Eine seiner wichtigsten Leistungen lag im Edikt von Potsdam, dem so genannten Potsdamer Toleranzedikt, aus dem Jahr 1685. Es bot den aus Frankreich geflohenen verfolgten Hugenotten Schutz und das Recht auf die Ausübung ihrer Religion.

    Unter Friedrich Wilhelm von Brandenburg entwickelte sich aus einem kleinen Fürstentum ein Staat, der wenige Zeit später zu einer bedeutenden europäischen Macht werden sollte. Ende des 17. Jahrhunderts war Brandenburg-Preußen das zweitgrößte deutsche Fürstentum nach Österreich.

    Der Große Kurfürst von Brandenburg starb im Jahr 1688 in Gröningen bei Halberstadt.

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