Was ist das "Nürnberger Ei"?

    Die erste Taschenuhr: das "Nürnberger Ei"

    Die erste Taschenuhr gab es etwa ab Mitte des 16. Jahrhunderts. Man nannte sie das "Nürnberger Ei". Das Nürnberger Ei war keine Taschenuhr, wie wir sie heute kennen und die man in die Hosentasche stecken kann, sondern ein Zeitmesser, der um den Hals getragen wurde.

    Merkmale des Nürnberger Eis:

    Beim Nürnberger Ei handelte es sich um ein eiförmiges, manchmal aber auch rundes Gehäuse, das aus Messing oder Bronze bestande. Das “Ei” war nicht besonders groß, so dass man es um den Hals tragen konnte. Später dann auch in der Hosentasche. Die Uhr musste täglich aufgezogen werden, war also nicht besonders genau. Eine Minutenanzeige gab es noch nicht. 

    Warum heißt das "Nürnberger Ei" so?

    Wahrscheinlich wurde der Begriff aus dem Lateinischen abgeleitet und da heißt "horologium" übersetzt Zeitmesser. Das hat ja noch nicht so viel mit "Nürnberger Ei" zu tun, wirst du vielleicht einwerfen. Richtig! Aber in der Stadt Nürnberg, in der das Ei erfunden wurde, sprach man fränkisch und die Franken hängen an Wörter gerne die Verkleinerungsform "Lei/n". So wird zum Beispiel aus Kind im Fränkischen gerne mal "Kindlein" oder aus Mutter "Mütterlein".

    Ziemlich viel "eierlei"

    So wurde aus dem Wort "orrlei" oder "orlein", dann irgenwann ein "eierlein" und dann ein "Ei"! So erzählen es jedenfalls die Forscher. Da muss man erst einmal drauf kommen. 

    Wenn du bedenkst, dass es vor dieser Taschenuhr nur so etwas wie Turmuhren oder Standuhren gab, war dieses Ei also schon eine ganz besondere Erfindung auch in Richtung unserer modernen Armbanduhr.