Im Mittelalter konnte ein Grundherr sowohl ein weltlicher oder ein kirchlicher Eigentümer sein. So waren große Teile des bäuerlichen Ackerlandes in der Hand der Kirche. Neben der Herrschaft des Adels war die Kirche die zweite große Einrichtung mit Macht und Reichtum.
Pfarrer durften lange Zeit noch heiraten
Wie im Adel gab es auch in der Kirche eine Hierarchie, also eine Ordnung. Ganz oben stand der Papst, es folgten die Erzbischöfe und Bischöfe und am Ende standen die Dorfgeistlichen oder Dorfpfarrer. Übrigens durften die Mitglieder des Klerus bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts heiraten. Viele Dorfpfarrer waren also verheiratet.
Die Macht der Bischöfe
Nicht immer waren die Bischöfe theologisch gebildet und haben sich ihren Stand über ein Studium der Theologie erworben. Sie waren oft gleichzeitig auch mächtige weltliche Fürsten, mit Land und Besitz ausgestattet und versahen hohe Ämter. Zum Beispiel waren die Erzbischöfe von Mainz lange Zeit auch Erzkanzler der deutschen Könige. Und auch zu den Kurfürsten, die ja den König wählten, zählten gleich drei hohe geistliche Fürsten. Dadurch besaßen sie auch politische Macht, konnten sie doch mitbestimmen, wer König wurde.
Die Kirche war reich
Wenn man die Domschätze des Mittelalters betrachtet, so zeigt sich darin schon der Reichtum der Kirche. Dazu kam der Grundbesitz. Mit der Zeit wurden die Kirchenfürsten immer einflussreicher und manche geistlichen Fürsten waren den weltlichen an Reichtum, an Macht und Einfluss weit überlegen. Dieser Reichtum, der auch oft missbraucht wurde, führte auch zu Widerstand, der Ende des Mittelalters in die Reformation münden sollte.
Hier richtete sich Martin Luther vor allem gegen die Ablassbriefe. Einen Ablass konnte man nämlich einfach mit Geld kaufen, eine gängige Methode um 1500 und früher. Auch Päpste nutzten diesen Ablasshandel und so kam sehr viel Geld in die Kirchenkassen und die Kirche wurde immer reicher.