Was bedeutet Ablasshandel?
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Die katholische Kirche verkaufte im Mittelalter so genannte Ablassbriefe. Doch was genau war eigentlich ein Ablass? Es handelte sich um eine Urkunde. Diese versprach den Käufern, dass ihnen die Strafen im Fegefeuer erlassen würden. Die eigentliche Idee bestand darin, dass Menschen, Gutes tun sollten, um dadurch gleichzeitig Buße zu tun. Doch irgendjemand in der Kirche kam wohl auf die Idee, daraus ein Geschäft zu machen. Ein Geschäft, an dem die Kirche gar nicht so schlecht verdiente.
Wer hatte die Idee des Ablasshandels?
Die Idee kam schon früher auf, also gar nicht erst im Spätmittelalter. So waren die Kreuzzüge auch schon eine Möglichkeit, Buße zu tun. So gewährte Papst Urban II (1088-1099') den Teilnehmern an Kreuzzügen Ablass. Die Idee des Ablasses gegen Geld entand vor allem im 11. und 12. Jahrhundert.
Wie sah der Ablasshandel genau aus?
Die Kirche verkaufte die Ablassbriefe an gläubige Christen. Es gab sogar Ablassprediger wie ein gewisser Johann Tetzel, die durchs Land reisten und für Ablässe warben. Wer einen Brief kaufte, konnte dem Fegefeuer entkommen. Diese Gelegenheit ließen sich viele nicht entgehen. So wurden durch Ablassbriefe auch wichtige Kirchenprojekte finanziert wie zum Beispiel der Petersdom in Rom.
Gab es auch Kritik am Ablasshandel?
Die gab es, doch wirklich dagegen etwas zu unternehmen, das gelang erst Martin Luther, der den Ablasshandel stark kritisierte. Er war der Meinung, dass nur der Vergebung erhalten könnte, der Gottes Gnade hätte. Und Gottes Gnade war nach Meinung Luthers nicht durch Geld zu erkaufen. Darüber kannst du mehr unter Reformation erfahren.
Wie lange gab es den Ablasshandel?
Seit dem 11. Jahrhundert gab es die so genannten Ablässe. Den Höhepunkt erreichte das Geschäft mit den Ablässen allerdings im 15. und dann auch im 16. Jahrhundert. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Verkauf von Ablässen dann endgültig verboten. Bis heute gibt es noch den Begriff des “Ablasses”, aber gegen Geld kann sich niemand einen Ablass erkaufen. Zumindest nicht offiziell.