Was ist Frühkapitalismus?
Der Frühkapitalismus begann im späten Mittelalter und war die Zeit, in der Menschen anfingen, mit Waren und Geld zu handeln, um Gewinne zu machen. Kaufleute wurden immer wichtiger, weil sie Waren aus fernen Ländern brachten und verkauften. Es entstanden Banken, große Handelsstädte und sogar die ersten Fabriken. Früher arbeiteten viele Menschen für sich selbst – doch nun mussten viele als Arbeiter für Händler oder Fabrikbesitzer schuften, oft für wenig Lohn. Geld wurde immer wichtiger, und nicht mehr nur Könige oder Adlige waren reich, sondern auch geschickte Geschäftsleute. Kurz gesagt: Im Frühkapitalismus begann das große Handeln, Arbeiten und Geldverdienen – und das hat die Welt verändert!Die Familie Fugger - reich, reicher, am reichsten!
Die Familie Fugger war reich, sehr reich. Ihre Freunde waren die Mächtigen der Zeit, Kaiser, Könige und Päpste. Wir sprechen hier von Frühkapitalismus. Wie konnte es soweit kommen und was machte die Fugger aus?
Die Fugger im Mittelalter
Die Fugger entwickelten sich zu einem der mächtigsten Handelshäuser in ganz Europa. Ihr Stammsitz lag in Augsburg. Schon sehr früh begannen sie, Geld gegen Zinsen zu verleihen und wurden Besitzer von einer der größten Banken Europas. Kaiser Maximilian I, Kaiser Karl V und sogar der Papst zählten zu den Kunden der Fugger.
Jakob Fugger begründete den Reichtum der Familie
Dadurch wurden sie nicht nur zu mächtigen Handelsherren, sondern gewannen auch bald politischen Einflusss. Der berühmteste Vertreter der Familie war der Kaufmann und Bankier Jakob Fugger der Reiche. Er lebte von 1459 bis 1525. Unter ihm wurde die Familie Fugger im Mittelalter zu den bedeutendsten Handeshäusern. Er machte Geschäfte mit Ostindien, besaß Monopole auf Kupfer und verdiente eine Menge Geld mit dem Abbau von Silber. So kam er auch zum Handel mit Münzen.
Die ersten Sozialwohnungen
Die Fugger haben sich auch sozial engagiert. Das bedeutete, dass sie sich auch um ihre Mitarbeiter kümmerten. Jedenfalls mehr, als zur damaligen Zeit so üblich war. Sie schufen die so genannte Fuggerei, das war die erste Sozialsiedlung überhaupt, in der von Armut bedrohte Handwerker und Tagelöhner in Augsburg eine Unterkunft fanden. 1523 wurde die erste Siedlung erbaut. In der Zeit der Fugger waren viele Menschen sehr arm. Es drohten Aufstände, auch diesen wollte man entgegenwirken. So war der Gedanke durchaus eigennützig. Gleichzeitig unterstützte Jakob Fugger die katholische Kirche.
Diese Fuggerei gibt es heute noch und in einem Haus der Fuggerei ist ein Museum untergebracht, das man auch besichtigen kann. Die Handels- und Bankgeschäfte der Familie Fugger endeten nach dem 30-jährigen Krieg.
Die Fugger heute
Die Grundlage der guten Geschäfte der Fugger waren der schnelle Zugang zu wichtigen Informationen. So wussten sie oft mehr über politische Entwicklungen als die Herrschenden der Zeit. Heute würde man sagen, dass die Fugger eine Art von Konzern stellten und hier sogar so etwas wie ein Monopol inne hatten.
Bilder: Fuggerei heute
Video über die Familie Fugger
Dieses Video zeigt den Aufstieg der Familie Fugger und ihre Verbindungen mit den Reichen und Mächtigen ihrer Zeit.