Hier kannst du dir einmal anhören, wie das mit den Hexen im Mittelalter gewesen ist.
Hexen Mittelalter: Die Menschen glaubten an den Teufel
Was wurde “den Hexen” eigentlich vorgeworfen, fragst du dich vielleicht? Hier musst du wissen, dass die Menschen des Spätmittelalters, auch die Gelehrten und die Gebildeten, an die Existenz des Teufels glaubten. Der Teufel ließ die Menschen vom Glauben abfallen und verführte sie dazu, schlechte Taten zu begehen. So warf man "Hexen" und "Hexern" letztlich vor, dass sie einen Pakt - also einen Vertrag - mit dem Teufel geschlossen hätten. Und der Teufel war für die Menschen der damaligen Zeit, der Inbegriff alles Bösen. Es gab ja auch genug Böses in der Welt, dass man sich nicht erklären konnte.
Hexen im Mittelalter wurden wie Schwerverbrecher behandelt
Man behauptete, die Hexen würden nicht nur gegen kirchliche Gesetze verstoßen, sondern auch gegen weltliche. Welche Vorwürfe konnten das sein? Hexen vergifteten angeblich die Ernte, sorgten für Unwetter und Katastrophen, machten das Vieh krank oder ließen es sterben usw.
Das waren natürlich ziemlich schlimme Verbrechen und die Hexen wurden eben auch als Schwerverbrecher behandelt und verurteilt.
Wann waren die schlimmsten Hexenverfolgungen?
Die schlimmsten Hexenverfolgungen fanden allerdings nicht im Spätmittelalter (bis ca. 1500) statt, sondern erst im 16. und 17. Jahrhundert (in der so genannten Frühen Neuzeit). Auch wenn wir oft die Hexenverfolgung mit dem Mittelalter in Verbindung bringen. Aber die Hexenverfolgungen begannen schon im 15. Jahrhundert und wurden mit der Zeit immer schlimmer. Zunächst beschränkte man sich auf Frauen, später konnte es jeden treffen, ob Arm, ob Reich, Mann oder Frau, sogar Kinder wurden als Hexen angeklagt. Oft wussten diese gar nicht, was sie denn eigentlich verbrochen haben sollten.
Hexen Mittelalter: Man suchte immer einen Schuldigen
Immer wenn man sich etwas nicht erklären konnte wie eine Missernte, ein schlimmes Gewitter, hohe Kindersterblichkeit, Krankheiten oder auch Naturkatastrophen, wurde nach Schuldigen gesucht.
Im Mittelalter konnte man sich ja sehr vieles nicht erklären. Der Kirche kamen da die Hexen gerade recht, denn je mehr Angst die Menschen vor den Hexen hatten, desto eher würden die einfachen Menschen den Geistlichen glauben und gehorsam sein. So war der Glaube an die Hexen und die Verfolgung der Hexen im Mittelalter auch ein Vorführen von kirchlicher Macht.
Wer wurde als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt?
Im Prinzip wirklich jeder und jede. Es genügte eine einfache Anzeige. Konnte man seinen Nachbarn oder seine Nachbarin nicht leiden, dann bezichtigte man ihn oder sie der Hexerei. So endeten viele private Streitereien vor dem Hexengericht.
Die Hexen waren schon vor dem Prozess verurteilt
Die Wahrscheinlichkeit für die angeklagte Person, eine solche Anklage widerlegen zu können, war äußerst gering. In den meisten Hexenprozessen waren die angeblichen Hexen schon verurteilt, bevor es überhaupt zu einem Urteilsspruch kam. Wenn eine angeklagte Frau - es konnte auch ein angeklagter Mann sein - nicht sofort gestand, dann kam es zu einer so genannten "peinlichen Befragung". Das war nichts anderes als Folter. Man quälte die Angeklagten so lange, bis sie zugaben, dass sie irgendetwas getan hätten, was mit Hexerei in Verbindung stand. Viele wussten dabei gar nicht genau, welche Verbrechen sie nun begangen haben sollten. Sie wollten nur den Schmerzen ein Ende setzen. Und ein Geständnis war unbedingt für eine Verurteilung notwendig.
Dem Scheiterhaufen konnten die angeblichen Hexen nicht entkommen
Die angeklagten Hexen durften keinen Besuch empfangen, sie konnten sich auch nicht den Trost eines Priesters holen, was für viele Menschen, die ja sehr gläubig waren, schlimm gewesen ist. Hielt jemand die Folter aus und lieferte kein Geständnis ab, dann deutete man dies wieder als Zeichen für die Besessenheit durch den Teufel. Auch hier gab es kein Entkommen. Nach allen Vernehmungen und Leiden erwartete die meisten als Hexen verurteilten Angeklagten der Tod. So wurden viele auf dem Scheiterhaufen verbrannt.