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      Morgenländisches Schisma

      Morgenländisches Schisma oder Großes Schisma von 1054 - die Kirchenspaltung

      Im Jahr 1054 kam es zur Kirchenspaltung. Man nennt das auch Morgenländisches Schisma. Es war die Spaltung der christlichen Kirche in die orthodoxe und die römisch-katholische Kirche. Man kann auch sagen, es war die eine Trennung zwischen Ostkirche und Westkirche, die Teilung in einen griechischen und slawischen Osten einerseits und in den lateinischen Westen andererseits.

      Das Wort Schisma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Spaltung. Gemeint ist damit eine Glaubensspaltung. Als Morgenland wurde von Europa aus der Osten betrachtet, der Orient, in dem von hier aus gesehen am Morgen die Sonne aufgeht.

      Das Morgenländische Schisma war also eine Spaltung der christlichen Kirche. Die Westkirche und die Ostkirche hatten sich zwar schon seit dem 3. Jahrhundert voneinander entfremdet, waren aber noch immer eine Kirche. Westrom war untergegangen, aber der Papst residierte weiter in Rom. Ostrom hatte sich zum Byzantinischen Reich entwickelt mit Konstantinopel als Zentrum. 

      Am 16. Juli 1054 verhängten die päpstliche Gesandtschaft aus Rom und der Patriarch (der oberste Bischof) in Konstantinopel gegenseitig den Kirchenbann über sich. Sie schlossen sich also aus der Kirche aus. Damit begann das Große Schisma, wie das Morgenländische Schisma auch genannt wird. Richtig deutlich wurde die Spaltung im Vierten Kreuzzug, als die westlichen Kreuzfahrer Konstantinopel eroberten und die Stadt zerstörten.
       

      Gründe für das Morgenländische Schisma

      Gründe für das Schisma gab es mehrere. Ein Grund war die Sprache, denn im Westen verwendete man seit dem 4. Jahrhundert schon nicht mehr Griechisch als Sprache in den Gottesdiensten, sondern Latein. Im Osten hingegen gingen die Lateinkenntnisse zurück. Ein Austausch wurde dadurch auch erschwert.

      Auch in der Kultur gab es große Unterschiede. Man hielt nicht viel von den jeweils anderen.

      Auch Glaubensunterschiede gab es schon früh. Beide Seiten wollten das Zentrum der Christenheit bei sich sehen. Damit hingen ja auch Macht und Ansehen zusammen. Im Osten beschloss man den Zölibat, also dass ein Priester nicht mit einer Frau zusammenleben durfte. Im Westen wurde das kaum befolgt und erst im 11. Jahrhundert wieder erneuert. Im Westen verwendete man beim Abendmahl ungesäuertes Brot, im Osten gesäuertes.

      Schließlich hatte es auch politisch mit der Teilung in Ost- und Westrom und dem Untergang des Oströmischen Reiches schon eine Spaltung gegeben. Das schuf auch einen Graben zwischen der Kirche im Osten und im Westen.

      Die Bannflüche wurden übrigens erst 1965 aufgehoben. Eine weitere Annäherung erfolgte aber nicht.