Die Markgrafschaft oder: Was ist eine Mark?


Schon Karl der Große hatte an den Grenzen des Frankenreiches Markgrafschaften eingerichtet. Diese nennt man auch kurz Marken. Eine Mark ist also das Grenzgebiet eines Reiches. Mark bedeutet so viel wie Grenze oder “am Rand”. Manchmal wird sie auch Grenzmark genannt. Mit der Mark, die wir als Geld kennen, hat diese Mark übrigens nichts zu tun.
Markgrafschaften unter Otto I.
Otto I. tat es Karl nach, als Ungarn und Slawen immer wieder ins Heilige Römische Reich einfielen: Er richtete weitere Markgrafschaften ein. So konnten die Randgebiete des Reiches besser verteidigt werden.
In Ottos Regierungszeit wurde die Sächsische Ostmark eingerichtet. Nach dem Tod des Markgrafen Gero gingen daraus fünf kleinere Marken hervor: die Nordmark, die Mark Meißen, die Mark Lausitz, die Mark Merseburg und die Mark Zeitz.
Die Nordmark wurde ab 1157 größtenteils zur Mark Brandenburg. Zur Mark Brandenburg gehörten als Teilmarken die Altmark, die Mittelmark und die Neumark. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Mark Brandenburg zu einem Kurfürstentum. Ihre Macht wurde somit größer, denn ein Kurfürst hatte das Recht zur Königswahl.
Nordöstlich der Elbe gab es wohl die Mark der Billunger. Wo sie sich genau ausdehnte, weiß man aber nicht. Hier war Hermann Billung im 10. Jahrhundert Markgraf.
Weiter im Süden, auf dem Gebiet des heutigen Österreich, entstanden weitere Marken, zum Beispiel die Steiermark oder die Mark an der Drau.
Der Markgraf
In der Mark wurde vom König ein Beamter eingesetzt, der Markgraf.
Markgrafen erhielten ihr Land als Lehen direkt vom König. Sie besaßen besondere Rechte, um ihr Gebiet verteidigen zu können. So konnten sie zum Beispiel anordnen, dass Befestigungen gebaut werden sollten.
Zunächst war ihre Macht zwar höher als die anderer Grafen, aber geringer als die eines Herzogs. Im 12. Jahrhundert wurden die Markgrafschaften zu Reichsfürstentümern. Die Markgrafen wurden also zu Reichsfürsten. Ihre Macht war damit stark gestiegen.
Markgrafschaften im Heiligen Römischen Reich
