Namen von Königen
Otto, Heinrich und Friedrich sind typische Namen von Königen des hohen Mittelalters. Ihre Herkunft ist germanisch. Die Germanen vergaben gerne Namen aus zwei Teilen. Beide Namensbestandteile standen für eine bestimmte Eigenschaft, die dem Träger des Namens so mitgegeben werden sollte. So bedeutet adal edel und bert glänzend. Ein Adalbert war also der Edelglänzende. Oder lud steht für berühmt und wig für Kämpfer. Ein Ludwig war also ein berühmter Kämpfer.
In vielen Herrscherfamilien wurden bestimmte Vornamen immer wieder an die Kinder vergeben, so dass sie typisch wurden für diese Familien. Dazu gehört Otto aus der Familie der Liudolfinger. Ihre Dynastie wurde sogar nach den vielen Königen mit Namen Otto schließlich "Ottonen" genannt (Otto I., Otto II., Otto III.). Heinrich und Konrad waren ebenfalls überaus beliebt. Bei den Staufern wurde Friedrich zum typischen Vornamen.
Was bedeuten die Namen Otto, Heinrich und Friedrich?
Otto kommt von "ot", was so viel wie Besitz und Reichtum bedeutet. Es gab auch Zusammensetzungen wie "Otfried", wobei "fridu" Frieden bedeutet. Otfried war also reich und friedlich. Bei "Otto" hat sich die Vorsilbe verselbständigt und so entstand der Name Otto. Ottokar und auch Udo leiten sich davon ab.
Heinrich bedeutet so viel wie "Herr im Haus". Hein kommt von Heim oder Haus und rich bedeutet mächtig oder Fürst. Im hohen Mittelalter gab es als Könige im Heiligen Römischen Reich Heinrich I., Heinrich II., Heinrich III., Heinrich IV., Heinrich V. und Heinrich VI.
Konrad ist der kühne oder gute Ratgeber (kon = kühn, rath = Rat, wörtlich: kühn an Rat). Er war Name von Konrad I., Konrad II. und Konrad III.
Friedrich ist dann der friedliche Fürst. Der Name setzt sich zusammen aus frid (Frieden) und rik (reich, mächtig). Auch später gab es noch Könige mit diesem Namen, etwa Friedrich der Große. Von ihm leiten sich Namen wie Fritz, Frederik oder Friederike ab. Im hohen Mittelalter gab es die römisch-deutschen Könige Friedrich I. und Friedrich II.
Wahrlich königliche Vornamen! Nachdem sie viele Jahre oder gar Jahrzehnte nicht sehr beliebt waren, werden diese Namen heute wieder öfter vergeben.