Was ist Dreifelderwirtschaft?

    Dreifelderwirtschaft im Mittelalter

    Im hohen Mittelalter löste die Dreifelderwirtschaft die bisherige Zweifelderwirtschaft ab. Statt zwei Felder nutzten die Bauern nun drei Felder zum Beackern. Sie teilten ihre Ackerfläche dafür in drei Teile. Jedes dieser drei Felder wurde nun in einem Jahr mit Wintergetreide bestellt, im nächsten Jahr mit Sommergetreide und im dritten Jahr lag es brach. Das bedeutet, dass dann gar nichts auf diesem Feld angebaut wurde.
     

    Welche Vorteile hatte die Dreifelderwirtschaft?

    Dass ein Boden sich vom Anbau erholen musste, wusste man schon vor dem Mittelalter. Baut man immer das gleiche an, fehlen dem Boden bald Nährstoffe und die Pflanzen wachsen schlechter. Deshalb ist es gut, nicht immer das gleiche anzubauen und auch, den Boden brach liegen zu lassen.

    In der Zweifelderwirtschaft wurde das auch schon gemacht: ein Feld mit Getreide, eins als Brache. Aber da lag die Hälfte des Bodens ungenutzt. Mit dem Übergang zur Dreifelderwirtschaft betrug die Brache nur noch ein Drittel der Fläche. Das war also ein großer Vorteil für die Landwirtschaft im Mittelalter.

    Die Dreifelderwirtschaft wurde zu Beginn des 12. Jahrhundert flächendeckend in Europa eingeführt. Dazu kamen verbesserte landwirtschaftliche Geräte wie neue Pflüge. Auch die Eggen, mit denen man den Boden zerkrümelte, wurden verbessert.

    Die Erträge konnten nun stark steigen, was wegen der gestiegenen Bevölkerung auch wichtig war. Durch erhöhten Anbau von Hafer konnte man nun auch Pferde besser halten, was wiederum mit der Erfindung des Kummets zum vermehrten Einsatz von Pferden als Zugtieren führte.
     

    Fruchtfolge bei der Dreifelderwirtschaft

    Fruchtfolge nennt man die Abfolge von verschiedenen Pflanzen auf einem Acker. Bei der Dreifelderwirtschaft gibt es einen Fruchtwechsel und danach die Brache - nichts wird angebaut.

    Auf dem ersten Feld wurde im Herbst gesät, vor allem Roggen und Emmer. Es wuchs über den Winter, darum nennt man es auch Wintergetreide. Geerntet wurde im Spätsommer.

    Auf dem zweiten Feld wurde im Frühling Hafer, Gerste oder Hirse gesät: das Sommergetreide. Es wurde im Herbst geerntet.

    Auf dem dritten Feld wurde nichts angebaut: Es lag brach. Auf der Brache wuchs Gras und hier weidete nun allenfalls das Vieh. Der Boden konnte sich erholen. 

    Im folgenden Jahr wechselte die Nutzung. Das Wintergetreidefeld wurde zum Sommergetreidefeld, auf der Brache wurde nun Wintergetreide angebaut und das bisherige Sommergetreidefeld lag nun brach

    Die Reihenfolge war also immer: Wintergetreide - Sommergetreide - Brache. Dann ging es von vorne los.
     

    Dreizelgenwirtschaft

    Zunächst war es üblich, dass jeder Bauer sein Land in drei Teile teilte. Dann ging man dazu über, die gesamte Ackerfläche eines Dorfes in drei Teile zu teilen, die Zelgen. Das nennt man darum auch Dreizelgenwirtschaft. So konnte man die Fläche besser nutzen. Das war auch nötig geworden, weil die Felder durch Erbteilung immer kleiner geworden waren.

    Im 18. Jahrhundert wurde die Dreifelderwirtschaft abgeschafft.

    Die Dreifelderwirtschaft in drei Jahren