Was ist Allmende?

    Allmende - ein altes Wort und seine Bedeutung

    Allmende bedeutet wörtlich so viel wie “was jedem gehört”. Allmende ist ein gemeinschaftliches Eigentum an Land. Jeder Einwohner eines Dorfes hatte im Mittelalter das Recht, die Allmende zu nutzen. In manchen Gegenden gibt es auch heute noch Allmende. Neben Weideland können auch Wege, Wald oder Gewässer zur Allmende gehören.

    Zum Nutzungsrecht konnte zum Beispiel gehören, dass man seine Kühe auf einer Weide grasen lassen durfte, die zur Allmende gehörte. Im Wald durfte man Holz schlagen, jagen oder Waldfrüchte sammeln. Man durfte auch seine Schweine zur Mast in den Wald treiben. In Seen und Flüssen durfte man angeln, wenn sie zur Allmende gehörten. In einem Steinbruch durfte man sich Steine schlagen. In Mooren gewann man Torf.

    Ab dem 15. Jahrhundert nahmen viele Fürsten den Bauern die Allmende weg. Das war ein Grund für den Ausbruch des Deutschen Bauernkrieges.

    Sinnbildlich wird heute mit Allmende auch anderes gemeinschaftliches Gut beschrieben, also etwas, auf das viele Menschen zugreifen können. Man spricht auch von der Tragik der Allmende. Wenn viele Menschen auf ein gemeingut zugreifen, führt das schnell zur Übernutzung, wenn Einzelne ihr Nutzungsrecht ausnutzen. Dann kommt es zu Überweidung oder Überfischung.
     

    Was ist ein Anger?

    Auch der Anger gehörte zur Allmende, denn auch er gehörte allen Einwohnern. Ein Anger ist ein Dorfplatz. Ursprünglich war er von Gras bewachsen. Häufig gab es auch einen Teich am Anger.

    Der Anger diente als Treffpunkt und für Feste. Nachts trieb man hier auch das Vieh zusammen. Lag der Anger zunächst am Rand eines Dorfes, rückte er im Mittelalter immer mehr in die Dorfmitte.

    In der Ostsiedlung wurden Dörfer von den Siedlern schon so angelegt, dass die Häuser um einen Anger herum erbaut wurden. Das nennt man dann ein Angerdorf.