Leben mit den Jahreszeiten

    Das Jahr eines Bauern

    Das Leben der Bauern wurde von den Jahreszeiten und den anfallenden Arbeiten auf dem Acker bestimmt. Die Felder mussten gepflügt werden, dann musste gesät werden, gemäht und gedroschen. Im Frühling wurden die Schafe geschoren und im Herbst die Schweine zur Mast in die Eichenwälder getrieben. Im Winter wurde geschlachtet.

    Die Arbeit war hart. Es gab nur einfache Werkzeuge und noch keine Trecker oder andere Landmaschinen. Der Bauer musste dabei nicht nur für sich selbst und seine Familie sorgen, sondern auch Abgaben an seinen Lehnsherrn bezahlen. Neben dem Land, das der Lehnsherr dem Bauern zur Verfügung stellte, gab es in den Dörfern auch Allmende, das ist gemeinschaftlicher Besitz. Auch hier gab es Arbeit zu verrichten.

    Monatsbilder

    Je nach Jahreszeit fielen also andere Arbeiten an. Gerne bildete man die jeweiligen Tätigkeiten der Bauern in Monatsbildern ab. Kannst du erkennen, was die Bauern auf den Bildern machen? Wann hatte der Bauer wohl besonders viel zu tun und wann weniger? Im zweiten Bild siehst du zum Beispiel, wie der Bauer ein Feuer macht, sich um die Vögel sorgt, das Feld mit einem Hakenpflug pflügt, Heu erntet, Getreide mit einer Sichel erntet, Wintergetreide aussät, Weintrauben erntet, die Schweine mästet und dann schlachtet.

    Zur Arbeit des Bauern gehörte auch die Heuernte. Dafür musste Gras gemäht und getrocknet werden. Mit dem Heu fütterte man das Vieh im Winter.

    Dreifelderwirtschaft

    Typisch für die mittelalterlichen Bauern war die Dreifelderwirtschaft. Man teilte die Anbaufläche in drei Felder. Jeweils ein Teil lag immer ein Jahr brach, das heißt auf ihm wurde nichts angebaut. So konnte sich der Boden erholen. Auf einem Teil wurde Wintergetreide ausgesät. Das wurde im nächsten Spätsommer geerntet. Im Frühling säte man dort dann Sommergetreide, das ebenfalls im Spätsommer reif war und geerntet werden konnte. Anschließend lag das Feld brach bis zum nächsten Herbst.