Stände bilden eine Pyramide
An der Spitze der mittelalterlichen Gesellschaft stand der König. Unter ihm standen die Geistlichen. Man nennt sie auch Klerus. Der Klerus bildete den ersten Stand. Es gab höhere Geistliche wie Bischöfe und Kardinäle und niedrigere Geistliche wie Pfarrer und Mönche.
Der zweite Stand war der Adel. Im 13. Jahrhundert bildete sich mit der Zeit eine weitere Gruppe heraus, die man auch zum (niedrigen) Adel zählt: die der Ritter.
Die breite Masse der Bevölkerung aber waren die Bauern. Sie waren zumeist unfrei und mussten hart arbeiten. Später kamen die Bürger in den Städten hinzu. Sie waren der dritte Stand.
Je nachdem, wie man zählt, kommt man auf eine unterschiedliche Anzahl an Ständen. Allgemein spricht man aber von der Drei-Stände-Ordnung im Mittelalter. Es gab also drei Stände.
Die Ständeordnung im Mittelalter
Stellt man sich die Stände untereinander vor, sieht das aus wie eine Pyramide. Darum spricht man von der Ständeordnung oder eben der Ständepyramide. Oben steht nur ein einzelner, nach unten wird die Pyramide immer breiter. Auch das Lehnssystem basiert auf dieser Aufteilung. Wer oben steht, hat die meiste Macht. Wer unten steht, hat am wenigsten Macht - dafür stehen dort besonders viele Menschen. Das ist durch die Pyramide gut abzubilden.
Im Mittelalter herrschte also eine strenge Ständegesellschaft. Man blieb in dem Stand, in den man hineingeboren wurde. Jede Person hatte ihren festen Platz in der Gesellschaft. Ein solches System der Einteilung gab es schon im alten Rom. Wer arm geboren wurde, hatte in der Regel keine Aufstiegsmöglichkeiten. Ein Stand war eine gesellschaftliche Gruppe. Jede hatte eine bestimmte Abstammung und daraus folgende Rechte und Aufgaben. Die Menschen glaubten, dass Gott jeder Person ihren festen Platz zuwies. So zweifelten sie auch nicht an der Ständeordnung.