Aus dem Westfrankenreich wird Frankreich
Im Jahre 843 war das Frankenreich der Karolinger geteilt worden. Während sich aus dem Ostfrankenreich das Heilige Römische Reich entwickelte, entstand aus dem Westfrankenreich schließlich Frankreich. Wie im Ostfrankenreich gab es mehrere Herzogtümer und Grafschaften, z. B. Aquitanien, die Bretagne, die Normandie, Anjou oder die Bourgogne.
Die Kapetinger
Seit 987 regierten hier die Kapetinger. Man kann dieses Datum als den Beginn Frankreichs bezeichnen. Der Dynastiegründer und erster König der Kapetinger war Hugo Capet. Bis 1328 stellten die Kapetinger die französischen Könige.
Ludwig VII. und Philipp II. August
Seit 1131 regierte in Frankreich Ludwig VII. Er war mit Eleonore von Aquitanien verheiratet. Nach der Geburt zweier Töchter ließ Ludwig sich scheiden - er wollte einen Kronprinzen. Eleonore aber heiratete noch im selben Jahr (1152) Heinrich Plantagenet, den Herzog der Normandie und Grafen von Anjou, der zwei Jahre später König von England wurde. Eleonores Besitz in Aquitanien fiel somit an England.
Erst Ludwigs Sohn und Nachfolger Philipp II. August gelang es Ende des 12. Jahrhunderts England die französischen Gebiete wieder zu entreißen.
1226: Erbmonarchie und Ludwig der Heilige
1226 wurde Frankreich sogar zur Erbmonarchie, die Thronfolge wurde also erblich. In diesem Jahr bestieg auch Ludwig IX. den Thron. Er verhielt sich so vorbildlich, dass er den Beinamen "der Heilige" erhielt. Er gilt als einer der großen Herrscher im hohen Mittelalter. Wie seine Vorgänger nahm auch Ludwig IX. an den Kreuzzügen teil.