Wer war Heinrich II.?

Heinrich II. (973 oder 978 - 1024) war der Urenkel von Heinrich I., aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen. Er war der Sohn von Heinrich dem Zänker, der schon zuvor versucht hatte, den Thron zu besteigen und dabei mit Otto II. aneinandergeraten war. Weil Otto III. jung starb, keine Nachkommen hinterließ und auch niemand zum Nachfolger bestimmt hatte, war die Nachfolge zunächst unklar. Heinrich von Bayern konnte sich schließlich durchsetzen. So bestieg er als Heinrich II. im Jahr 1002 den Thron im Ostfrankenreich, als letzter der Ottonen. Er war verheiratet mit Kunigunde von Luxemburg.
Zu Beginn seiner Herrschaftszeit begab sich Heinrich II. auf einen Königsumritt, um sich überall im Reich zu zeigen. So unterstrich er seinen Herrschaftsanspruch.
Während sich Otto III. vorwiegend in Italien aufgehalten hatte, machte Heinrich II. den Norden des Reiches wieder zu seinem Herrschaftszentrum. 1014 ließ er sich zum römisch-deutschen Kaiser krönen. Dabei erhielt er einen Reichsapfel, der wohl hier erstmals als eine der Reichsinsignien übergeben wurde.
Regierungszeit von Heinrich II.
Heinrich zog mehrfach gegen den polnischen Herrscher Boleslaw in den Krieg, den sein Vorgänger noch im Rang erhoben hatte. 1018 schloss man endlich den Frieden von Bautzen: Polen wurde als gleichrangig anerkannt und Boleslaw erhielt die von ihm besetzte Mark Lausitz.
Heinrich II. gründete neue Bistümer und flocht enge Bande mit der Kirche - so wie es seine Vorgänger schon getan hatten. Auch am Recht der Kaiser, die Bischöfe in ihr Amt einzusetzen (Investitur), hielt er fest. Zwischen Angelegenheiten der Politik und solchen der Kirche wurde im Grunde nicht unterschieden. So sicherte Heinrich sich auch die Zustimmung der geistlichen Fürsten.
Auch Heinrich II. hatte keine Kinder. Mit seinem Tod im Juli 1024 endete die Herrschaftszeit der Ottonen. Ein Salier trat seine Nachfolge an: Konrad II. Heinrich wurde im Bamberger Dom beigesetzt.