Wer waren "die Hausmeier?"
Viele Stämme der Germanen setzten so genannte Hausmeier ein, die in erster Linie Verwaltungsaufgaben im Auftrag des Königs zu erledigen hatten. Daher kommt übrigens auch der Begriff "Hausmeier". Lateinisch heißt das "Majordomus", das bedeutet "Hausverwalter". Sie waren so etwas Ähnliches wie Stellvertreter des Königs.
Ein Hausmeier ist nicht zu verwechseln mit "Hausmeister", das ist etwas anderes. Zu Beginn des Hausmeiertums gab es auch nicht nur einen Hausmeier, sondern die Könige und deren Verwandte hatten alle ihren "persönlichen Hausmeier". Oft waren es auch Vertraute der königlichen Familie.
Das Amt des Hausmeiers wurde immer bedeutender
Wie konnten diese Hausmeier die Könige ablösen? In der Zeit der Merowinger wuchs die Macht der Hausmeier immer weiter an. Der Hausmeier wurde auch oft ein Berater des Königs, unterstützte diesen bei Entscheidungen und je nachdem, wie entscheidungsfreudig ein König war, konnten die Hausmeier immer mehr Einfluss gewinnen. So trafen nicht mehr die Könige die Entscheidungen im Reich, sondern die Hausmeier.
Die Hausmeier lösten die Schattenkönige ab
Mehr und mehr wurden die Hausmeier im Karolingerreich zu unabhängigen Herrschern und die Könige regierten nur noch als so genannte "Schattenkönige". Allerdings haben sich die Hausmeier am Ende selbst entmachtet. Als der Hausmeier Pippin III. das Amt des Königs im Jahr 751 übernommen hatte, herrschte er als König und eben nicht mehr als Hausmeier. Und auch seine Söhne waren dann Könige und keine Hausmeier, denn das Amt wurde einfach abgeschafft. Warum wohl? Ein kluger Hausmeier wird dann eben auch ein kluger König.