Goten: Westgoten und Ostgoten
Auch die Goten zählen zu den Germanen, die zunächst im Osten siedelten. Woher sie nun genau kamen, ist in der Forschung nicht geklärt. Während der Völkerwanderung setzten sich auch die Goten in Bewegung und gründeten große Reiche auf den Gebieten der Römer. Das Reich der Westgoten endete 711 und das der Ostgoten 553 n. Chr. Beide Gruppen hatten großen Einfluss auf die weitere Entwicklung. Welche schauen wir uns hier noch etwas genauer an.
Die Westgoten in Spanien
Woher genau kamen nun die Westgoten? Sie stammten aus dem heutigen Rumänien und zogen aus ihren Siedlungsgebieten in die Richtung Westen. Sie kämpften erst einmal gegen die Römer und besiegten diese in der Schlacht von Adrianopel. Die Westgoten siedelten in Südfrankreich und Spanien. Sie verdrängten die germanischen Vandalen und breiteten sich über die gesamte Iberische Halbinsel aus. Ihre Herrschaft dauerte so lange, bis Spanien im Jahre 711 n. Chr. durch die Sarazenen erobert wurde. Damit ging das Westgotenreich unter.
Die Ostgoten in Italien
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Die Ostgoten mussten sich zunächst den Hunnen unterwerfen. Aufgrund des Todes von Hunnenkönig Attila im Jahr 453 n. Chr. wurden sie frei und zogen wie viele andere Völker oder Stämme auch ins Römische Reich. Sie schlossen mit den Römern einen Vertrag und siedelten zeitweilig in Pannonien, das war eine Provinz des Römischen Reiches, in der Gegend des heutigen Ungarn.
Theoderich, der Sohn des Ostgotenkönig Valamir, wurde vom oströmischen Kaiser Zenon im Jahre 488 n. Chr. nach Italien geschickt, um den Germanen Odoaker, den Eroberer Roms, zu vertreiben und Rom für das oströmische Imperium zurückzuerobern.
Nach über fünf Jahren erbitterter Kämpfe mit wechselndem Erfolg gelang 493 ein Waffenstillstand. Theoderich ließ Odoaker ermorden und wurde somit alleiniger Herrscher über Italien. Als Regierungssitz wählte er Ravenna. Theoderich versuchte vor allem Römer und Germanen zu vereinen und förderte auch die Bildung.
Theoderich starb im Jahre 526 n. Chr. und der Kampf um seine Nachfolge begann. Der oströmische Feldherr Belisar landete 533 n. Chr. mit seinen Truppen in Sizilien und erreichte bald Rom. 540 n. Chr. eroberte er Ravenna. Im Jahre 553 n. Chr. mussten sich die Goten dem Oströmischen Reich unterwerfen. Das war gleichzeitig das ende des Ostgotischen Reiches in Italien.