Straßburger Eide
Nach dem Tode Ludwigs des Frommen im Jahr 840 sollte das Reich unter seinen drei Söhnen Karl dem Kahlen, Lothar I. und Ludwig dem Deutschen geteilt werden. Aber es kam zu Streitigkeiten zwischen den Brüdern. Lothar beanspruchte mehr als das vom Vater vererbte Lotharingen. Schließlich war er doch der Kaiser und damit sollte er sich zufrieden geben? So beanspruchte er die Gewalt über das ganze Reich. Die Kaiserwürde an sich war überhaupt nicht teilbar.
Karl und Ludwig gegen Lothar
Im Jahr 842, also zwei Jahre nach dem Tod des Vaters, verbündeten sich die beiden Brüder Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche in den Straßburger Eiden gegen den Bruder Lothar. Sie gelobten, jeweils nichts gegen den anderen zu unternehmen und sich vor allem nicht mit dem Bruder Lothar zu verbünden.
Was war das Besondere an den Straßburger Eiden?
Bei den Straßburger Eiden handelt es sich um die älteste schriftliche Überlieferung eines altfranzösischen und eines althochdeutschen Textes. Die Eide sind also zweisprachig verfasst. Es ist auch der älteste Text in altfranzösischer Sprache. Im Althochdeutschen gibt es noch ältere Texte. So hat wohl Ludwig der Deutsche seinen Eid in der Sprache von Karls Armee gesprochen, also altfranzösisch, und Karl auf althochdeutsch. Sie wurden dann so niedergeschrieben, wie sie auch gesprochen wurden, und sind bis heute ein wichtiges Dokument für die Entwicklung der französischen und der deutschen Sprache.