Krankheiten und Heilmittel im Mittelalter

    Welche Krankheiten und Heilmittel gab es im Mittelalter?

    Im Mittelalter waren Krankheiten allgegenwärtig, und Kinder waren besonders gefährdet. Mangelnde Hygiene, schlechte Ernährung und fehlendes medizinisches Wissen führten zu hoher Kindersterblichkeit. Für Kinder waren Krankheiten wie Masern, Pocken, Keuchhusten und Diphterie typisch. Hierbei handelt es sich um so genannte Infektionskrankheiten. Es gab aber auch Krankheiten wie Rachitis, die auf einen Mangel an Vitamin D (ein sehr wichtiges Vitamin) zurückzuführen waren. Viele Menschen litten auch unter Durchfall. Oftmals war das Wasser verschmutzt und so wurden diese Krankheiten durch verunreinigtes Wasser verursacht. Dazu kamen die vielen Seuchen. 

    Aspirin im Mittelalter?

    Einige Wirkstoffe, die wir heute in der modernen Medizin verwenden, waren auch schon im Mittelalter bekannt. Oft wussten die Menschen zwar nicht, wodurch eine heilsame Wirkung verursacht wurde, aber durch Beobachtung hat man manchmal auch das Richtige getan, um einen Kranken zu heilen. 

    Penicillin und Aspirin

    So kannte man sogar einen Wirkstoff, der sich heute in unserem Aspirin befindet. Und zwar die Salicylsäure, ein Stoff, den man aus der Rinde des Weidenbaums gewann. Schon die alten Germanen haben das angeblich eingesetzt. Das half gegen Kopfschmerzen so wie heute das Aspirin. Auch war die Wirksamkeit von bestimmten Schimmelpilzen schon bekannt. Das ist heute das Penicillin. Mönche im Mittelalter haben schimmlige Lappen auf Wunden gelegt und sich die Wirksamkeit dieses Bakterien abtötenden Pilzes zunutze gemacht. Sie wussten natürlich nicht, was sie letztlich da einsetzten.

    Auch Heilsprüche wurden eingesetzt, wenn man sich nicht anders zu helfen wusste, dann half nur noch der Glaube oder auch der Aberglaube.

    Übrigens ging die Idee der Klostermedizin schon im Hochmittelalter zu Ende. Ein Konzil verbat den Mönchen, sich weiterhin als Laienmediziner zu bestätigen.

    Was war ein Aderlass?

    Eigentlich konnte man niemandem empfehlen, im Mittelalter krank zu werden. Die Heilungsmethoden waren oft ziemlich gruslig und manchmal war der Patient nach der Behandlung kranker als zuvor.

    Sehr beliebt war als Heilungsmethode der Aderlass. Das heißt, man hat dem Kranken Blut abgezapft. Warum denn das? Im Mittelalter glaubte man an die Säftelehre des antiken griechischen Arztes Galen. Nach dessen Ansicht bestand der Körper aus vier verschiedenen Säften, nämlich Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Befanden sich diese Säfte nicht im richtigen Gleichgewicht, dann wurde der Mensch krank. Der Aderlass kam übrigens auch schon bei Kindern zum Einsatz. Im besten Fall war er ohne Wirkung, im schlimmsten Fall schädlich für die Kranken. 

    Kräuter als Heilmittel im Mittelalter

    Aber man kannte durchaus wirksame Methoden gegen Krankheiten wie den Einsatz von Heilkräutern. Die Kräutermedizin war wichtig. So wurde Salbei gegen Halsschmerzen eingesetzt oder Minze bei Magenproblemen. 

    Krankhaus - Spital im Mittelalter

    Es gab auch schon eine Art von Krankenhaus. Den Klöstern waren oft Spitäler angeschlossen und Nonnen wie auch Mönche kannten sich oft in der Krankenpflege aus und wussten auch Kräuter sinnvoll zu nutzen. Sie waren also eine Art von Laienärzten, denn richtige Ärzte mit einer speziellen Ausbildung gab es im Frühmittelalter noch nicht. Oft heilten sie die Kranken auch aus Barmherzigkeit und Mitleid. Die Regel der Benediktiner verpflichtete die Mönche sogar zur Heilung von kranken Menschen.