Henry Morton Stanley erforschte ab 1880 den Kongo. Dieser Fluss ist der zweitlängste in Afrika. Er fließt zunächst als Lualaba, dann als Kongo, durch Zentralafrika. Heute liegt dort die Demokratische Republik Kongo.
Stanley kam im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. in dieses Gebiet. Der wollte hier eine Kolonie einrichten. 1885 konnte er sein Vorhaben umsetzen. Die Kongo-Konferenz in Berlin nämlich sprach ihm dieses Gebiet zu. Anders als üblich gehörte der neue Kongo-Freistaat nicht dem belgischen Staat, sondern Leopold persönlich. Die Kongokonferenz fand vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 in Berlin statt. Otto von Bismarck hatte als deutscher Reichskanzler dazu eingeladen, um die Handelsfreiheit am Kongo und auch am Niger zu regeln. Leopold konnte am Ende triumphieren, denn er erhielt ein besonders rohstoffreiches Gebiet.
Was waren die Kongogräuel?
Leopold ging sehr grausam vor. Man spricht auch von Kongogräueln. Vor allem Elfenbein und Kautschuk wurden in dieser Zeit aus dem Kongo exportiert, also nach außerhalb des Landes verkauft. Die einheimischen Menschen wurden zur Zwangsarbeit gezwungen und brutal behandelt. Viele wurden ermordet. Es herrschte der so genannte Kautschukboom. Viele Produkte der Industrie in Europa benötigten Kautschuk als Grundlage für Gummi, zum Beispiel Gummireifen.
In der Zeit ab 1880 kam es zum Wettlauf um Afrika. Die großen europäischen Staaten, vor allem Frankreich und England, aber auch Italien, Portugal und Deutschland wollten sich Anteile am Kontinent sichern. Sie teilten Afrika bis 1914 unter sich auf.
1908 ging der Freistaat Kongo an den belgischen Staat über und wurde zu Belgisch-Kongo. Vor allem Großbritannien und die USA hatten dazu gedrängt und verurteilten Leopolds grausames Vorgehen. 1960 wurde der Kongo als Republik Kongo unabhängig.
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