Ostia - der Hafen von Rom
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Ostia war in der Antike der Hafen von Rom. Wobei Ostia nicht nur ein Hafen war, sondern eine ganze Stadt. Sie lag an der Mündung des Flusses Tiber ins Mittelmeer. Ihre Entfernung zur Stadt Rom betrug rund 20 Kilometer.
Heute sprechen wir von Ostia Antica und meinen damit die Ausgrabungsstätte. Sie liegt rund fünf Kilometer von der Tibermündung entfernt, also heute im Landesinneren. Das liegt daran, dass der Tiber immer mehr verlandete. Dadurch verschob sich die Mündung. Das lateinische Wort ostium bedeutet selbst Mündung. Ostia ist heute auch der Name eines römischen Stadtteils.
Ostia soll vom vierten König von Rom gegründet worden sein, also schon im 7. Jahrhundert v. Chr. Sie war damals womöglich die erste Kolonie Roms. Beweise gibt es dafür nicht. Wahrscheinlich wurde Ostia etwas später, im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet.
Zunächst war Ostia wohl ein Militärlager. Denn von hier konnte man gut das Mittelmeer überwachen, um Feinde möglichst schnell zu entdecken. So hatte die römische Flotte hier einen wichtigen Stützpunkt.
Bald wurde Ostia aber auch zu Roms Hafenstadt. Der Platz war günstig, denn der Tiber bildete einen wichtigen Transportweg vom Meer bis nach Rom.
Welche Gebäude gab es in Ostia?
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In Ostia entstanden vor allem in der Kaiserzeit viele Gebäude. Es gab wie in Rom Thermen, ein Amphitheater, einen Marktplatz (Forum) und öffentliche Latrinen. Zu den Tempeln gehörte ein Kapitol, das wie in Rom Jupiter, Juno und Minerva gewidmet war. Es gab auch einige Mithräen in der Stadt. Dazu kamen die Wohnhäuser. Es gab Atriumhäuser genauso wie große Mietshäuser. Unter diesen waren auch einige besonders luxuriös ausgestattete Insulae.
Eine Besonderheit in Ostia waren die Speicher. Das waren Lagerhäuser. Die Römer nannten einen solchen Speicher für Lebensmittel Horreum. Er wurde vor allem für die Lagerung von Getreide, Wein und Öl genutzt.
Im 2. Jahrhundert lebten rund 50.000 Menschen in der Hafenstadt.