Der Limes - römischer Grenzwall
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Limes ist der Name für die Grenze des Römischen Reiches. Es bezeichnet den römischen Grenzwall - der allerdings nicht immer ein Wall war. Weil das Römische Reich so groß war, war auch die Länge des Limes riesig. Es gab ihn in Europa, Vorderasien und Nordafrika, wie du auf der Karte sehen kannst.
Man unterscheidet je nach Lage verschiedene Abschnitte des Limes. Außerdem sah der Limes eben auch sehr unterschiedlich aus - je nach der Landschaft vor Ort. Die Grenzwälle wurden ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. angelegt und bestanden dann auch unterschiedlich lang. Im 6. Jahrhundert hatten sie mit dem Zerfall des Römischen Reiches ihre Bedeutung verloren.
Welche Funktion hatte der Limes?
Der Limes hatte mehrere Funktionen:
- Er diente zur Abwehr von Eindringlingen.
- Er war eine Zollgrenze.
- Er diente auch als Marktplatz für den Handel, zum Beispiel mit den Germanen.
Entwicklung des Limes
Das lateinische Wort limes bedeutete eigentlich nicht Grenze, sondern Grenzweg oder Schneise. Denn Legionäre trieben solche Schneisen in den Wald, um ihre Feinde besser sichten und somit entgegentreten zu können. Das hatte schon Cäsar auf den Feldzügen in Gallien so gehandhabt und war erfolgreich damit.
Im 1. Jahrhundert begann der Aufbau des Limes. Mit der Ausbreitung des Reiches war es eben auch notwendig, seine Grenzen zu sichern. Besonders wichtig war der Limes im Osten des Reiches, wo die Parther abgewehrt werden mussten, und im Norden, wo die Germanen das Reich bedrohten. Die Römer nannten die Germanen Barbaren und ihr Land war das Barbaricum. Sie hielten die Germanen für ungehobelte und unzivilisierte Wesen. Es gab viele Überfälle der Germanen in römisches Gebiet. Sie gingen dort auf Beutezüge und plünderten die Gegend.
Zuerst war der Limes noch recht offen. Dann wurde er im 2. Jahrhundert immer weiter ausgebaut zu einem festen Netz aus Wällen, Mauern, Wachtürmen, Kastellen und Straßen. Einige Städte von heute gehen auf Militärlager der Römer zurück, etwa Mainz, Wien oder Budapest.
Aufbau des Limes
Der Limes bestand aus einem Hindernis in Form einer Mauer oder Holzpalisaden. An Flüssen oder auf Bergen wurde auf diese aber verzichtet, denn sie waren natürliche Hindernisse. In Sichtweite gab es Wachtürme. Die Soldaten auf den Türmen konnten sich somit über eine drohende Gefahr verständigen. Sie gaben dann Signale, zum Beispiel mit Rauchzeichen, Licht oder Blasinstrumenten. Etwas im Hinterland gab es Kastelle. Wenn Gefahr drohte, konnten von hier schnell Soldaten angefordert werden.
Am Rand von Wüsten wie in Nordafrika wurden einfach Gräben ausgehoben. An anderen Stellen wie dem Hadrianswall gab es weitere Maßnahmen. Dort hob man Fallgruben aus oder stellte Fußangeln auf. In den Fallgruben gab es zugespitze Holzpfähle. Fiel man dort hinein, war das nicht lustig.
Der Limes in Deutschland
Wenn wir in Deutschland vom Limes sprechen, meinen wir meist die deutschen Abschnitte des Limes. Das sind die Abschnitte Niedergermanischer Limes und Obergemanisch-Raetischer Limes. Der Limes verläuft hier an Rhein und Donau. Wegen der Lage an Flüssen wird er hier auch “nasser Limes” genannt.
Der Niedergermanische Limes lag am Rhein. Er begann in den heutigen Niederlanden und führte über Xanten und Köln bis Bonn. Hier gab es Kastelle, aber keine Palisaden oder Mauern.
Der Obergermanisch-Raetische Limes erstreckte sich zwischen Bonn und Regensburg. Seine Länge betrug 550 Kilometer. Hier gab es in manchen Abschnitten Palisadenzäune, in anderen Steinmauern. In Mainz, Straßburg oder Regensburg waren zur Absicherung des Hinterlandes Legionen stationiert. Dieser Limes wurde übrigens schon im Jahr 260 aufgegeben, nachdem die Alemannen eingefallen waren. Sie gehörten zu den Germanen. Das nennt man auch den Limesfall.
Der Limes in Großbritannien - der Hadrianswall
In Großbritannien gibt es den Limes ebenfalls. Am bekanntesten ist der Hadrianswall im Norden von England. Es gab aber auch in Schottland noch eine Mauer, den Antoninuswall. Siehe auch: Römer in Britannien.