Die alten Römer und der Hausbau
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Neben Tempeln, Thermen oder Theatern bauten die Römer natürlich auch Wohnhäuser. Aber wie sah der Hausbau bei den Römern aus und welche Häuser gab es?
In der Stadt gab es vor allem zwei Typen von Wohngebäuden: das Domus und die Insula. Domus war das Stadthaus der reicheren Römer. Die Insula war ein Mietshaus (siehe dazu Alltag - Wohnen). Die Häuser auf dem Land nannte man Villa.
Domus - römisches Atriumhaus
Das typische Wohnhaus für die wohlhabenden Familien in Rom war das Domus. Das lateinische Wort bedeutet einfach “Haus”. Die Römer übernahmen bei diesem Typ Wohnhaus viel von den Etruskern, die schon gerne um einen offenen Innenhof herum gebaut hatten. Diese Art Wohnhaus wurde dann zum römischen Atriumhaus.
Das wichtigste Merkmal des Atriumhauses ist natürlich das Atrium: Das ist ein offener Innenhof. Bei den Römern befand sich in dessen Mitte ein Wasserbecken, das Impluvium. Dieses Becken fing den Regen auf. Durch einen Korridor (fauces) gelangte man direkt ins Atrium. Zur Straßenseite gab es rechts und links vom Eingang Läden.
Rund um das Atrium lagen die Wohnräume: Das Cubiculum ist das Schlafzimmer, das Triclinium ist das Esszimmer und die Ala ist ein weiterer Nebenraum. Ging man durch das Atrium geradeaus weiter, kam man ins Tablinum. Das war das Empfangszimmer bei den Römern, ein Raum zum Repräsentieren, sozusagen die gute Wohnstube. Von dort gelangte man auch in den hintersten Bereich, den Garten (hortus). Alles war sehr offen gestaltet, sodass vom Atrium aus auch überall Licht hingelangte.
Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurde häufig auch ein Peristyl in das Haus eingebaut. Das ist ein Hof, der von Säulen umgeben ist. Er ersetzte nun häufig den Garten, wobei auch das Peristyl gerne hübsch bepflanzt wurde. Ab dem 4. Jahrhundert wurde das Atrium oft ganz weggelassen und die Häuser besaßen nur noch ein Peristyl.
Römische Villa
Das Wort Villa bedeutete bei den Römern “Landhaus”. Unser Wort Villa leitet sich davon ab. Allerdings verstehen wir heute darunter ein größeres und eher luxuriöses Einfamilienhaus mit einem Garten oder sogar Park. Bei den Römern war die Villa aber ein Haus auf dem Land im Unterschied zu einem Haus in der Stadt. Dabei unterschieden sie zwischen der Villa rustica und der Villa urbana.
Eine Villa rustica war ein Landhaus. Es war das Hauptgebäude auf einem Bauernhof. Zu der Villa rustica gehörten neben einem Haupthaus noch weitere Gebäude für die Landwirtschaft. Alle gruppierten sich um einen großen Hof. Mehr zur Villa rustica und der Landwirtschaft erfährst du unter Handel im alten Rom.
Eine Villa urbana war größer und prächtiger als die Villa rustica. Wir würden es heute vielleicht als Gutshaus bezeichnen. Es diente eher dem Sommeraufenthalt eines reichen Gutsbesitzers. Manchmal wurde auch hier Landwirtschaft betrieben, doch vor allem wurde hier eben im Sommer gewohnt. Wer besonders vermögend war, besaß sogar meherere solcher Villen. Wörtlich bedeutet Villa urbana “Landhaus städtischer Art”.
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Nutzung
Bei Einsatz im Unterricht ist der Erwerb einer Schul-Lizenz notwendig. Mit dieser erhalten Schulen Zugang zur werbefreien Version der Kinderzeitmaschine. Infos dazu gibt es unter www.schul-lizenz.de.
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