Therme statt Erlebnisbad
Ein eigenes Bad im Haus besaßen nur die wenigsten Römer. Gewöhnlich ging man in ein öffentliches Badehaus, die Therme (von griechisch thermos = warm). Solche Thermen gab es viele in Rom. Der Eintritt war meist frei. Man konnte dort jedoch nicht nur baden, sondern auch Sport treiben oder in die Bibliothek gehen. Ein bisschen vom heutigen Erlebnisbad hatten also auch die Thermen schon!
Das Wasser wurde durch das Hypokaustum geheizt. Das war ein Netz von Leitungen im Fußboden und in den Wänden, durch das heiße Luft geleitet wurde - der Vorläufer der modernen Fußbodenheizung!
Erbaut wurden die öffentlichen Badeanstalten schon ab dem 2. Jahrhundert vor Christus. Im 1. Jahrhundert nach Christus entwickelten sie sich dann zu beliebten Treffpunkten. Häufig gehörte der Besuch der Therme fest zum Tagesablauf. Viele Kaiser ließen es sich nicht nehmen, eine neue Therme zu bauen, die dann nach ihrem Namen benannt wurden. So gab es die Trajansthermen, die Caracallathermen oder die Diokletiansthermen. Ein Kaiser wollte den anderen noch übertrumpfen und die Thermen wurden zu riesigen "Palästen" mit Säulen, Marmorböden, Statuen und Stuck.
Erstmal schwitzen!
Bevor man ins Wasser stieg, brachte man sich erstmal durch Sport zum Schwitzen. Man lief, spielte Ball oder trainierte mit Gewichten und Hanteln. Dann ging es ins Wasser. Es gab mehrere Becken mit unterschiedlich warmem Wasser. Es gab auch Kammern, in denen trockene Hitze herrschte wie bei uns in der Sauna oder andere, die mehr wie ein Dampfbad waren. Zum Schluss ging man ins Kaltwasserbad und ließ sich noch massieren.
Seife kannte man nicht. Statt dessen nahm man Olivenöl. Das trug man auf die Haut auf. Dann nahm man eine Art Striegel und zog damit das Öl mit dem Schmutz von der Haut.
Frauen badeten meist in eigenen Thermen oder zu gesonderten Zeiten. Unter manchen Kaisern war aber auch das gemeinsame Baden mit Männern üblich.