Begräbnis? Nur außerhalb der Stadt!

    Wo wurden die Römer bestattet?

    Innerhalb der Stadtmauern waren in Rom keine Bestattungen erlaubt. Das war schon 450 v. Chr. im Zwölftafelgesetz festgelegt worden. Verstarb ein Römer, wurde er aufgebahrt und erhielt eine Münze in den Mund, damit er die Überfahrt in die Unterwelt bezahlen konnte. Es gab sowohl erdbestattungen als auch Feuerbestattungen in einer Urne.

    In diesem Fall wurde der Tote außerhalb der Stadtmauern auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Die Gebeine und die Asche wurden eingesammelt und in eine Urne gelegt. Diese wurde in der Erde vergraben.

    Für die meisten - ärmeren - Römer gab es unterirdische Grabanlagen für die Urnen. Diese Anlagen hießen columbaria. Columbarium bedeutete ursprünglich Taubenschlag. Weil sie so ähnlich aussahen, nannte man die Grabkammern dann auch Kolumbarium.

    Arme Römer im Kolumbarium, reiche Römer? Im Mausoleum!

    Reiche Römer ließen sich schon zu Lebzeiten große Mausoleen bauen. Das sind prunkvolle Grabmäler. Man sieht sie zum Teil noch heute an den Ausfallstraßen Roms, zum Beispiel an der Via Appia.

    Eines davon ist das Grabmal der Cecilia Metella. Sie war die Tochter eines Konsuls und die Schwiegertochter von Marcus Licinius Crassus. Der war ein reicher Politiker, der mit Cäsar und Pompeius das erste Triumvirat bildete. Mit dessen Sohn war Cecilia also verheiratet. Er ließ ihr auch das imposante Grabmal erbauen. Der runde Bau ist elf Meter hoch und hat einen Durchmesser von 20 Metern. Die Zinnen stammen übrigens aus späterer Zeit.

    Katakomben in Rom

    Die Christen in Rom begannen im 2. Jahrhundert unterirdische Gangsysteme, sogenannte Katakomben zu bauen, in denen viele Menschen begraben werden konnten. Noch heute sind einige der Katakomben in Rom zu besichtigen, so die Calixtus-Katakombe, die Domitilla-Katakombe und die San-Sebastian-Katakombe an der Via Appia. Sie gab den Katakomben überhaupt erst ihren Namen, weil das Gebiet hier ad catacumbas genannt wurde. Katakombe wurde dann zum allgemeinen Namen für unterirdische Begräbnisstätten. In Rom gibt es mehr als 60 Katakomben.

    Lange Gänge durchziehen die Katakomben. Darin sind Nischen eingelassen, in denen man die Toten bestattete. Sie wurden in ein Leichentuch gehüllt, dann verschloss man die Nische mit einer Marmorplatte oder mauerte sie mit Ziegeln zu.

    Die Katakomben durften unterirdisch nicht größer sein als ihr oberirdisches Gebiet. Deshalb wurden mehrere Etagen angelegt und auf jeder Etage gab es mehrere Nischen übereinander.