Eng verbunden mit dem Römischen Reich ist auch die deutsche Geschichte. Immerhin bezog man sich Jahrhunderte lang darauf, indem man das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ausrief.
Es währte von 962 bis 1806. Man hatte den Anspruch, die Tradition des Römischen Reiches fortzusetzen. Zunächst nannte man es nur "Heiliges Reich". Im 12. Jahrhundert kam der Zusatz "römisch" dazu. So mächtig wie das antike römische Reich sollte das neue Reich auch sein. Darum ließen sich die deutschen Könige auch zu Kaisern krönen und zogen zum Papst nach Rom. Der Zusatz "deutscher Nation" wird sogar erst seit dem 15. Jahrhundert gebraucht.
Das Heilige Römische Reich deutscher Nation endete 1806. Der Rheinbund wurde gegründet. Napoleon bildete mit ihm einen Zusammenschluss von deutschen Staaten, die von Frankreich abhängig waren. Diese mussten aus dem Heiligen Römischen Reich austreten. Und das bedeutete das Ende des Heiligen Römischen Reiches. Franz II. legte am 6. August 1806 die Kaiserkrone nieder.
Was bedeutet Römisch-Deutsch?
Während das Deutsche Reich das Kaiserreich bezeichnet, das 1871 gegründet wurde, spricht man beim Heiligen Römischen Reich deutscher Nation manchmal auch kurz vom Römisch-Deutschen Reich. Die Herrscher werden dann als römisch-deutsche Könige oder (nach ihre Kaiserkrönung) als römisch-deutsche Kaiser bezeichnet.
Die meisten römisch-deutschen Könige wurden in Aachen zum König gekrönt und geweiht, wenige auch in Mainz. Sie erhielten die Reichsinsignien, insbesondere die Reichskrone. Die Kaiserkrönung fand dann in Rom statt und wurde durch den Papst ausgeführt. Oft vergingen Wochen oder Monate zwischen den beiden Krönungen, denn man musste noch über die genauen Bedingungen verhandeln. Die Päpste wollten nämlich auch ihre Macht gegenüber dem Kaiser demonstrieren.