Konstantin der Große

Konstantin der Große begründete eine neue Dynastie und verlegte den Regierungssitz von Rom in den Osten, nach Konstantinopel. Er trat am Ende seines Lebens zum Christentum über.
Wer war Konstantin?
Konstantin wurde zwischen 270 und 288 geboren. Er war der Sohn von Constantius Chlorus, der unter Diokletian Unterkaiser im Westen gewesen war. Als Constantius 306 starb, strebte Konstantin nach der Macht. Er wurde von den Truppen seines Vaters zum Kaiser ausgerufen, obwohl eigentlich dessen Unterkaiser Kaiser hätte werden müssen.
Bis 324 dauerte der Kampf um die Alleinherrschaft. 312 setzte sich Konstantin im Westen des Reichs durch, nachdem er Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke geschlagen hatte. 324 besiegte er seinen letzten Widersacher Licinius im Osten. Damit beendete er die Tetrarchie, die Diokletian eingeführt hatte. Er begründete die konstantinische Dynastie. Die Nachfolger des Kaisers wurden also nicht mehr bestimmt, sondern stammten wieder aus der eigenen Familie. Von 306 bis 337 war Konstantin römischer Kaiser, ab 324 dann also als alleiniger Herrscher.
Byzanz wird Konstantinopel und löst Rom ab
In den ersten Jahren seiner Herrschaft lebte Konstantin vor allem in Trier. Er ließ prächtige Bauten in der Stadt errichten.
Im Jahr 330 verlegte Konstantin seinen Regierungssitz nach Konstantinopel, also in den Osten des Reiches. Der Name bedeutet: Stadt des Konstantin. Die Stadt hieß vorher Byzanz, heute ist es Istanbul. Die Stadt Rom verlor somit an Bedeutung.
Konstantinopel lag als Hauptresidenz strategisch günstig. Dort entstand eine rege Bautätigkeit mit vielen neuen Gebäuden. Wertvolle Kunstgegenstände wurden dorthin gebracht.
Kaisertum von Konstantin
Die Grenzen wurden unter Konstantins Kaisertum gesichert, darunter auch die an Rhein und Donau. Diokletians Reformen führte Konstantin weiter, indem er die Verwaltung weiter straffte und die Heeresreform beendete. Es gab eine weitere Münzreform, die die Preise stabil machte. Die Grenzen wurden gesichert. Konstantin stabilisierte das Reich.
Allerdings war er genauso brutal wie viele andere Kaiser vor ihm. So ließ er seinen eigenen und ältesten Sohn Crispus und seine Frau Fausta ermorden. Konstantin gilt als machthungrig und rücksichtslos.
Konstantin und das Christentum: Was ist die Konstantinische Wende?
Unter Konstantin wurde das Christentum zunächst geduldet. Den Christen wurde 313 n. Chr. die freie Ausübung ihrer Religion zugesichert. Man nennt dies auch das Mailänder Toleranzedikt. Es war eine Vereinbarung zwischen Konstantin und seinem Mitkaiser im Osten, Licinius.
Das Christentum gewann nun immer mehr Einfluss. Mehr und mehr höhere Staatsämter wurden von Christen besetzt. Konstantin ließ auch seine Söhne nun christlich erziehen. Kurz vor seinem Tod ließ sich Konstantin selbst taufen und trat somit zum Christentum über. Er war damit der erste christliche Kaiser.
Die Hinwendung zum Christentum nennt man auch Konstantinische Wende. Das Christentum wurde ab da zur wichtigsten Religion im Römischen Reich, im Jahr 380 sogar Staatsreligion.
Nach Konstantins Tod an Pfingsten 337 traten seine drei Söhne die Nachfolge an. Doch die Einheit zerbrach schnell.